Generationengerechtigkeit und politische Perspektiven für die Jugend | Markus Lanz vom 08. Juli 2021

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„Ich würde sagen, dass die Politik jugendverdrossen ist“, wirft die Aktivistin für Generationengerechtigkeit Tabea Engelke dem ehemaligen CDU-Bundesinnenminister Thomas de Maizière vor. Aus ihrer Sicht habe die Politik in den vergangenen Jahren zu wenig auf die Jugend geachtet und in der Aufgabe der Förderung von politischem Nachwuchs versagt. Dadurch, dass die politischen Themen der Jugend, wie die Klimakrise und soziale Ungleichheit, zu wenig in den Wahlprogrammen der Parteien auftauchen, würde die Lust wegfallen, in den Parteien Politik zu gestalten. Denn die veralteten und verfestigten Strukturen in den Parteien verhinderten das wirkliche Lösen von Problemen. Momentan würden nur Ziele aufgestellt, aber keine Strategien mit Zahlen, Daten und Fakten genannt, wie dieses geschehen soll.

Vor allem habe man das geringe Interesse an der Jugend während der Corona-Pandemie gesehen, was sie selbst als Studentin mitbekommen hat. Finanzielle Hilfe oder die Rückkehr zu Präsenzunterricht einhergehend mit einem normalen Leben standen nicht auf der Agenda, während Großraumbüros wieder geöffnet und Fußballstadien mit Menschen gefüllt werden durften. Wirtschaftliche Interessen stünden momentan über denen der Jugend.

Thomas de Maizière könne diese Punkte zum Teil sehr gut verstehen. Er selbst habe seine engsten Lebensfreunde während des Studiums an der Universität vor Ort kennengelernt, weshalb er die Studenten bemitleide. Doch konnte man leider nicht anders reagieren in dieser Zeit. Er erklärt aber auch, dass die Hochschulen mittlerweile Möglichkeiten geben können, vor Ort wieder Vorlesungen zu halten, nicht nur die Bundesregierung sei hier schuld.

Wichtiger ist ihm der Punkt des politischen Nachwuchses. Er verstehe den Punkt der alten Strukturen, möchte aber genau hier die Jugend motivieren, in die Politik zu gehen, damit diese Fundamente aufgerüttelt werden. Denn es sei unerlässlich, dass Druck von außen auf die Politik komme, doch können letztendlich die Parteien und ihre Programme nur von Innen heraus reformiert werden. „Je träger eine Institution, desto mehr kann ich sie aufmischen.“

Den gesamten Talk findet ihr hier: https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz

Weitere Gäste in der Sendung:

Alexander Kekulé, Virologe
Der Epidemiologe erläutert die aktuelle Corona-Lage in Deutschland und blickt mit gemischten Ge-fühlen auf die Aufhebungsdebatte aller Corona-Maßnahmen.

Katharina Hamberger, Journalistin
Die Hauptstadtkorrespondentin des Deutschlandfunks beobachtet den laufenden Wahlkampf und meint, dass die Kampagne der CDU „nicht besonders frisch und modern“ ausfalle.

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