„Ungefähr 70 Prozent der Jugendlichen werden die Corona-Krise bewältigen. Die anderen 30 Prozent wird man aber verlieren“, erklärt der Sozialpsychologe Prof. Dr. Harald Welzer. Damit kritisiert er die schlechte Bildungspolitik in Deutschland, die zwar im Gegensatz zu anderen Ländern besser sei, aber vor allem in Fragen der Digitalisierung oder Chancengleichheit stark schwächeln würde.
Durch die Krise konnte man vor allem bei dem Thema Homeschooling Defizite zwischen den Schülerinnen und Schülern sehen. Dazu zählen ungleiche Familiensituationen, in denen sich die Eltern nicht so intensiv um ihre Kinder kümmern konnten, aber auch eine schlechte Anbindung an das Internet aufgrund von fehlenden Endgeräten. Der lange Zeitraum dieser Pandemie, der bei vielen Kinder ein tiefer Einschnitt in ihrer Entwicklungsphase gewesen ist, bereite ihm besonders Sorgen, da es sehr schwer wäre, Prozesse aufzuholen, welche aber extrem wichtig seien.
Dies findet auch die Digitalisierungsexpertin und Gründerin Verena Pausder, die das Handeln der Bildungspolitik stark kritisiert. Im letzten Jahr war die Situation für alle Menschen im Frühjahr neu, keiner wusste genau, wo es in dieser Pandemie hingeht, aber im Sommer hätte man in der Bildung reagieren sollen. Hierzu gehören angepasste Lehrprogramme und ein Reformieren des Lehrsystems, wie aber auch das Ausstatten der Kinder mit Endgeräten, über die sie überhaupt erst einen Zugang bekämen.
Hinzu komme der sowieso schon vorhandene Lehrermangel, durch den auch die Lehrer abends keine Zeit mehr hätten zusätzlich zum normalen Schulstoff auch noch alternative Lösungen zu erarbeiten. Insgesamt hätte man überall in der Pandemie investiert und versucht Bereiche anzupassen, außer in der Bildung der Kinder.
Den gesamten Talk findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/BMueF/
Weitere Gäste in der Sendung:
Susanne Schreiber, Biophysikerin
Die Professorin der Humboldt-Universität zu Berlin ist seit letztem Jahr Mitglied des Deutschen Ethikrats. Sie erläutert, was die wichtigsten ethischen Fragen in der Krise bislang waren.
Julia Friedrichs, Autorin
„Working Class – Warum wir Arbeit brauchen, von der wir leben können" ist der Titel ihres neuen Buches. Sie spricht über die großen arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen.
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#Lanz #Bildung #Digitalisierung
Durch die Krise konnte man vor allem bei dem Thema Homeschooling Defizite zwischen den Schülerinnen und Schülern sehen. Dazu zählen ungleiche Familiensituationen, in denen sich die Eltern nicht so intensiv um ihre Kinder kümmern konnten, aber auch eine schlechte Anbindung an das Internet aufgrund von fehlenden Endgeräten. Der lange Zeitraum dieser Pandemie, der bei vielen Kinder ein tiefer Einschnitt in ihrer Entwicklungsphase gewesen ist, bereite ihm besonders Sorgen, da es sehr schwer wäre, Prozesse aufzuholen, welche aber extrem wichtig seien.
Dies findet auch die Digitalisierungsexpertin und Gründerin Verena Pausder, die das Handeln der Bildungspolitik stark kritisiert. Im letzten Jahr war die Situation für alle Menschen im Frühjahr neu, keiner wusste genau, wo es in dieser Pandemie hingeht, aber im Sommer hätte man in der Bildung reagieren sollen. Hierzu gehören angepasste Lehrprogramme und ein Reformieren des Lehrsystems, wie aber auch das Ausstatten der Kinder mit Endgeräten, über die sie überhaupt erst einen Zugang bekämen.
Hinzu komme der sowieso schon vorhandene Lehrermangel, durch den auch die Lehrer abends keine Zeit mehr hätten zusätzlich zum normalen Schulstoff auch noch alternative Lösungen zu erarbeiten. Insgesamt hätte man überall in der Pandemie investiert und versucht Bereiche anzupassen, außer in der Bildung der Kinder.
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Die Professorin der Humboldt-Universität zu Berlin ist seit letztem Jahr Mitglied des Deutschen Ethikrats. Sie erläutert, was die wichtigsten ethischen Fragen in der Krise bislang waren.
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