Steuererklärung - Welche PC-Programme helfen am besten? | Marktcheck SWR

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Wer die Steuererklärung für 2020 machen will, sucht oft das passende PC-Programm. Aber wie einfach lässt es sich bedienen? Und wie gut funktionieren die Abfragen? Außerdem, was müssen Rentner über die Steuer für 2020 wissen.

Dieses Video ist eine Auskopplung aus der Sendung vom 6. April 2021, siehe https://youtu.be/GQ39G7C28p8

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Über 20 Mio. Steuererklärungen werden elektronisch erstellt. Die meisten mit Hilfe einer Steuersoftware. Die Steuersoftware "ElsterFormular" von den Finanzverwaltungen steht für 2020 nicht mehr zur Verfügung. Wir haben die bekanntesten Programme für den Hausgebrauch unter die Lupe genommen. Kommen Steuerlaien damit gut zurecht?
Andreas Weinz hat die Steuererklärung bisher mal klassisch mit Papierformular, aber auch schon mit Steuersoftware am PC gemacht. Für uns probiert er drei beliebte Steuerprogramme aus:

• "WISO Steuer Sparbuch" für 34,95 Euro
• "Steuersparerklärung" für 29,95 Euro
• "Lohnsteuerkompakt" für 29,95 Euro

Steuerberaterin Karin Willig wird die Ergebnisse für uns überprüfen. Sie hat seit acht Jahren eine eigene Kanzlei und ist Vizepräsidentin der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz.
"Ich bin eigentlich primär gespannt darauf, wie jemand der Vorkenntnisse nicht hat, die ich habe, mit so einem Programm zurechtkommt."

"WISO STEUERSPARBUCH" - SCHNELL UND EINFACH
Der Mainzer Andreas Weinz startet mit dem "WISO Steuersparbuch". Die Familiendaten und die Einkünfte sind schnell eingetragen. Und auch die Home-Office-Regelung findet er schnell. Praktisch: das Programm zeigt die laufende Steuer-Berechnung an. Derzeit ist er bei 2.407 Euro Erstattung.
Nach einer guten Stunde hat es Andreas Weinz geschafft: "Schaut sehr gut aus, hier steht etwas von einer Erstattung, das Feld ist grün hinterlegt, sind 2.879,10 Euro."

"STEUERSPARERKLÄRUNG" - FEHLENDE DIENSTBESCHREIBUNG
Nun probiert Andreas Weinz das nächste Programm, die "Steuersparerklärung" aus. Gut: auch hier sind alle Corona-Neuerungen dabei. Doch bei den Angaben zur Beschäftigung hakt es. Andreas Weinz hat einen speziellen Angestellten-Status. Den findet er bei der "Steuersparerklärung" nicht. "Ich selbst bin Dienstordnungsangestellter, würde mich aber, auf Grund des beamtenähnlichen Arbeitsverhältnis, für Beamter entscheiden." Das ist steuerlich richtig, war im "WISO-Programm" aber besser gelöst. Dort konnte er Dienstordnungsangestellter auswählen. Und auch sonst kam er mit dem "WISO-Programm" etwas besser zurecht. Die errechnete Erstattungsbetrag zeigt einen Unterschied von 20 Euro zur ersten Software.

"LOHNSTEUERKOMPAKT" - HÖCHSTE RÜCKERSTATTUNG
Und zum Schluss das Online-Steuer-Programm "Lohnsteuerkompakt". Auch hier sind alle Corona-Neuerungen dabei. Was Andreas Weinz aber auf Dauer nervt: "Mit jedem Haken, den ich mache, hab ich dann ne kurze Wartezeit und dann geht´s erst weiter." - und dann nur 161 Euro Rückerstattung. Erst nach mehrmaligen Versuchen klappt es. Mit 3.115 Euro fällt hier die Rückerstattung am höchsten aus.

FAZIT
Karin Willig überprüft die Ergebnisse. Sie findet einige Eingabefehler von Andreas Weinz, die zu den unterschiedlichen Ergebnissen bei "WISO" und der "Steuersparerklärung" geführt haben. Bei "Lohnsteuerkompakt" können ihrer Ansicht nach aber auch missverständliche Angaben im Programm zu Eingabefehlern führen. Außerdem macht "Lohnsteuerkompakt" einen Rechenfehler bei den Bewirtungskosten. Sie werden zu hoch angesetzt. Denn 30 Prozent müssen in der Regel selbst übernommen werden.
Karin Willig hat die korrekte Steuer-Erstattung für Andreas Weinz mit 2.900 Euro berechnet. Und Andreas Weinz hofft, dass das Finanzamt alles anerkennt. Dann ist die Urlaubskasse bei der Familie wieder gut gefüllt.

DAS MÜSSEN RENTNER BEI DER STEUERERKLÄRUNG BEACHTEN
Auch für Rentner ändern sich einige Dinge bei der Steuererklärung für 2020. Zum einen gibt es neue Formulare für Rentner. Zum anderen werden durch Rentenerhöhungen wie im vergangenen Jahr über 60.000 Rentner steuerpflichtig. Und der steuerpflichtige Anteil der Rente ändert sich jedes Jahr. Genau wie die Freibeträge.
Wer 2020 in Rente ging, hat einen Freibetrag von 20 Prozent. Das heißt 80 Prozent der gesetzlichen Rente muss versteuert werden. Das ändert sich jedes Jahr. 2040 fällt der Freibetrag weg und 100 Prozent der Rente muss versteuert werden. Außerdem hat der Staat die Hinzuverdienstgrenzen deutlich angehoben.

Autor: Patrick Jauß
Bildquelle: Unsplash/ Scott Graham

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