Keine Angst vor CORONA

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Die Zunahme der Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 entwickelte sich in Deutschland - mit einer zeitlichen Verzögerung von ca. 7 Tagen - fast deckungsgleich wie in Italien. Die Zahl der entdeckten Erkrankungen hängt aber sehr stark davon ab, wieviele Menschen getestet werden und diese Dunkelziffer unerkannter Erkrankungsfälle schwankt deutlich von Land zu Land. In der Entwicklung der tödlichen Infektionsverläufe jedoch zeigen die Zahlen aus Deutschland eine deutliche Abweichung nach unten im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Shutdown und Social Distancing scheinen einen positiven Effekt zu haben. Im Falle der sich abzeichnenden Lockerung der Einschränkungen wird man die Infektionszahlen engmaschig überwachen, um eventuelle negative Effekte frühzeitig zu erkennen. Allerdings sind wir von einer Herdenimmunität noch weit entfernt. Selbst wenn man eine hohe Dunkelziffer annimmt, sind erst maximal 1% der Bevölkerung immun (statt der erforderlichen 70%). Insofern muss angenommen werden, dass noch viele Menschen eine Infektion durchmachen müssen, bis die Infektionswelle sicher gestoppt ist.
Einige durchlaufen eine stumme Infektion, also ein Infektionsgeschehen ohne jegliche subjektive Symptome. Erst im Nachhinein stellt man bei einem Bluttest fest, dass Antikörper gegen SARS-CoV-2 vorhanden sind. Wer nicht zu diesen Glücklichen gehört, wird sich irgendwann in der Situation wiederfinden, mit leichten Schnupfenbeschwerden zu einem Corona-Testcenter zu gehen und einen Rachenabstrich zu erhalten. Dann geht natürlich das Kopfkino los: Bleibt es bei mir bei einem banalen Schnupfen oder greift die Infektion auf die Lunge über. Bin ich ein Risikopatient? Ein hohes Lebensalter, das männliche Geschlecht, Asthma und andere chronische Lungenerkrankungen, hoher Blutdruck, Zuckerkrankheit, Rauchen und Übergewicht können ebenso eine Rolle spielen wie die Tätigkeit im Gesundheitssystem.
Schwere Krankheitsverläufe scheinen eher dann zu entstehen, wenn bei einer Infektion viele Viren gleichzeitig übertragen werden ("hohe Viruslast"). Wenn die Viruslast bei der Infektion geringer ist, ist ein glimpflicher Infektionsverlauf z.B. im Sinne eines Schnupfens eher wahrscheinlich. Durch diese Erkenntnisse kann man das Risiko im medizinischen Bereich aktiv reduzieren. Mir persönlich hat das bessere Verständnis meine Sorgen vor einer Infektion genommen. Das persönliche Risiko verschwindet natürlich nicht einfach, wenn man keine Angst vor Corona hat. Aber mit einer gesunden Lebensführung und guter Einstellung eventuell vorhandener chronischer Erkrankungen können wir uns und unser Immunsystem so gut wie möglich darauf vorbereiten. Und wir wissen aus der Psychoneuroimmunologie, dass es unser Immunsystem stärkt, wenn wir uns von Ängsten und Sorgen befreien können.
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