(Re)konstruktion | Die Verantwortung Europas (M. Heywood, M. Saage-Maß, M. Rau & V. E. Thompson)

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Was hier zu tun ist

Abschlusspanel mit:
Mark Heywood (Gesundheitsaktivist, Johannesburg): Mehr als Verteilungsgerechtigkeit des Impfstoffs
Miriam Saage-Maß (Juristin, ECCHR, Berlin): Globales Recht statt Konzernverantwortung
Milo Rau (Theatermacher, Gent): Das Politische braucht eine andere Sprache
Vanessa Eileen Thompson (Soziologin und Aktivistin, Frankfurt Oder): Abolitionismus als (Re-)Konstruktion von Welt

Moderation: Katja Maurer (medico international, Frankfurt)

Mark Heywood ist ein südafrikanischer Menschenrechtsaktivist mit dem Schwerpunkt auf das Recht auf Gesundheit. Er war Generalsekretär der Treatment Action Campaign, die sich für den freien und kostenlosen Zugang zu Aids-Medikamenten einsetzt, und stand bis 2019 der Nichtregierungsorganisation SECTION 27 vor, die mit Öffentlichkeitskampagnen und juristischen Mitteln für das Recht auf Gesundheit und Bildung streitet. Seitdem fungiert er als Mitherausgeber der neuen zivilgesellschaftlichen Rubrik in der meistgelesenen Online-Zeitung Südafrikas, dem Daily Maverick, Maverick Citizen. Außerdem forscht er zu Aktivismus und Strategien zur Durchsetzung sozioökonomischer Rechte und der Ausrichtung der Wirtschaftspolitik an der Verwirklichung dieser Rechte.

Miriam Saage-Maaß ist Rechtsanwältin und stellvertretende Legal Director des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR), wo sie den Arbeitsbereich Wirtschaft und Menschenrechte aufgebaut hat und seit mehreren Jahren leitet. Sie arbeitete unter anderem an Verfahren gegen Unternehmen wie KiK zur Ausbeutung von Arbeiter*innen in Südasien. Sie schreibt regelmäßig zur Frage der juristischen Verantwortung von Unternehmen für Menschenrechtsverletzungen in den globalen Zulieferketten und ist eine international anerkannte Expertin. Im Oktober 2016 wurden Miriam Saage-Maaß und ECCHR-Generalsekretär Wolfgang Kaleck mit dem Hans-Litten-Preis der Vereinigung Demokratischer Juristinnen Recht und Juristen (VDJ) ausgezeichnet.

Milo Rau ist Regisseur, Autor und seit 2018 künstlerischer Leiter des NTGent (Belgien). Kritiker nennen ihn den „einflussreichsten“ (Die Zeit), den „am meisten ausgezeichneten“ (Le Soir), den „interessantesten“ (De Standaard), den „umstrittensten“ (La Repubblica), den „skandalösesten“ (New York Times) oder „ambitioniertesten“ (The Guardian) Künstler unserer Zeit. Seit 2002 hat er über 50 Theaterstücke, Filme, Bücher und Aktionen veröffentlicht. Seine Theaterproduktionen wurden auf allen großen internationalen Festivals gezeigt und tourten in über 30 Ländern weltweit. Sein aktueller Film „Das neue Evangelium“ (2020) ist im Dezember 2020 erschienen und wird im Rahmen der Konferenz digital gezeigt.

Vanessa Eileen Thompson ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Vergleichenden Kultur- und Sozialanthropologie an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Ihre Forschungs- und Lehrschwerpunkte sind kritische Rassismus- und Migrationsforschung, Black Studies und intersektionale Ungleichheits- und Geschlechterforschung. Die promovierte Soziologin arbeitet derzeit in einem Forschungsprojekt zu Racial Profiling und seinen geschlechtsspezifischen Dimensionen. Thompson verbindet dabei wissenschaftliche und aktivistische Ansätze zur Analyse und Kritik von rassistischer Polizeigewalt und dem Widerstand der Betroffenen dagegen.

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Die (Re)konstruktion der Welt. Hilfe. Solidarität. Politik.

Eine Konferenz nicht nur zur miserablen Lage der Welt, sondern auch und vor allem zu den Möglichkeiten ihrer Rekonstruktion zu einem Ort, den zu bewohnen sich endlich lohnen wird. In Vorträgen und Foren geht darum, das Verhältnis von Hilfe, Solidarität und Politik aus dem Versprechen zu bestimmen, das wir uns in der Erklärung der Menschenrechte selbst gegeben haben: Das Versprechen einer globalen und sozialen Ordnung, in der die uns allen zuerkannten Rechte voll verwirklicht wären.

Die Online-Konferenz fand vom 12. bis zum 14. Februar 2021 statt und wurde von medico international e. V. in Kooperation mit dem European Center for Constitutional and Human Rights, der Friedrich Ebert Stiftung, der Goethe Universität Frankfurt, dem Institut für Sozialforschung Frankfurt, dem International Institute of Political Murder und der Rosa Luxemburg Stiftung veranstaltet.

www.medico.de/reconstruction
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