GROßBRITANNIEN: Boris Johnson will bis Ende Juni alle Corona-Maßnahmen aufheben

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Großbritannien wird behutsam den Coronavirus-Lockdown lockern. Die Regierung plane einen vorsichtigen, aber unumkehrbaren Weg hinaus, sagte Premierminister Boris Johnson am Montag vor Abgeordneten. Er hoffe, dies sei eine «Einbahnstraße in die Freiheit».

In zwei Wochen, am 8. März, sollen Kinder zurück in die Schule und Menschen können draußen einen Freund oder Verwandten für ein Gespräch oder Picknick treffen. Weitere drei Wochen später sollen laut Plan der Regierung auch wieder kleine Gruppentreffen zum Sport oder zur Erholung möglich sein. Bis zum 12. April geschlossen bleiben demnach aber Geschäfte und Friseure. Pubs und Restaurants dürfen dann ab dann wieder draußen servieren.

Die Coronavirus-Pandemie hat in Großbritannien mehr als 120 000 Menschen das Leben gekostet - so viele wie sonst nirgends in Europa. Wegen einer neuen Virusmutation, die sich schneller verbreitet und häufiger einen tödlichen Verlauf hat als frühere Varianten, hat das Land den größten Teil des Winters unter einem strengen Lockdown verbracht. Bars, Restaurants, Schulen, Friseure, Sportstudios und nicht lebenswichtige Geschäfte sind geschlossen. Von Reisen außerhalb des Wohnortes wird abgeraten, Auslandsurlaub ist verboten.

Der Lockerungsplan soll an das Infektionsgeschehen angepasst werden, etwa wenn die Zahlen durch Virusmutanten wieder steigen. Die letzte Stufe des schrittweisen Aufhebens der Beschränkungen soll unter jetzigen Umständen am 21. Juni erfolgen: Dann sollen alle Begrenzungen für das Sozialverhalten aufgehoben werden.

Wochen zuvor sollen nach dem Regierungsplan bereits wieder öffentliche Veranstaltungen in geschlossenen Räumen zugelassen werden - Theater und Kinos sollen öffnen, auch in Bars und Restaurants soll ab dem 17. Mai wieder Bedienung in den Innenräumen möglich sein. Dies ist auch das Datum, an dem die Briten frühestens wieder ins Ausland reisen dürfen.

Der Plan der Regierung dürfte vielen Menschen entgegenkommen, die hoffen, dass das schnell voranschreitende Impfprogramm eine baldige Rückkehr zu Normalität ermöglicht. Bislang haben 17,5 Millionen Menschen die erste von zwei Impfungen erhalten - das ist etwa ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung.

Bis 15. April sollen alle Menschen über 50 eine erste Impfung erhalten haben, bis 31. Juli alle Erwachsenen. In Großbritannien dürfen zwischen der ersten und der zweiten Impfung bis zu zwölf Wochen verstreichen - anders als in Deutschland, wo dieser Abstand auf drei Wochen begrenzt ist.

Die Regierung war nach zwei Lockdowns im vergangenen Jahr in die Kritik geraten, weil sie das öffentliche Leben danach zu schnell wieder hoch gefahren hatte. Das soll ihr diesmal nicht wieder passieren.

Eine schottische Studie zum Impfprogramm zeigt, dass dieses zu einem deutlichen Rückgang von Corona-Fällen geführt hat, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Vier Wochen nach dem ersten Einsatz des Impfstoffs von Biontech und Pfizer sei die Zahl der Einweisungen um 85 Prozent gesunken, hieß es in einer Studie der Universitäten Edinburgh und Strathclyde und des Gesundheitsdienstes in Schottland. Nach dem Einsatz des Mittels von Astrazeneca waren es sogar 94 Prozent. Unklar blieb, ob Geimpfte das Virus weiter übertragen können, ohne selbst zu erkranken.

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