Corona-Impfung: Strategie für mobile Pflegefälle und Krankenhäuser | Marktcheck SWR

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Immer mehr Menschen werden, gegen das Corona-Virus geimpft – doch es geht nur schleppend voran. Welche Impfstoffe gibt es aktuell, wie wirken sie und wer ist wann dran?

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Mit Ausnahme von Pflege- und Altenheimbewohner, die durch mobile Impfteams in ihrer Einrichtung geimpft werden, müssen alle Impfberechtigten in die regionalen Impfzentren gehen. Ambulante Pflegefälle oder Ältere, die zu Hause leben und nicht mehr mobil sind, stellt dies vor eine große Herausforderung.

Der Impfstoff von BioNTec
Grund dafür ist der Impfstoff von BioNTec. Der sogenannte mRNA-Impfstoff ist empfindlich, er enthält keine Lebendviren, sondern nur eine Bauanleitung für einen Teil des Virus, das sogenannte Spik-Protein. Darauf reagiert unser Immunsystem mit Antikörpern. Die mRNA ist von Fettstoffen umhüllt, damit sie in die menschliche Zelle gelangen kann. Je leichter sie sich dort wieder löst, desto besser die Wirkung. Aber desto größer auch die Gefahr, dass die mRNA durch Schütteln ihre Schutzhülle verliert. Der Impfstoff wäre zerstört.
Deswegen hatte BioNTech anfangs vom Transport fertiger Impfdosen abgeraten. Bei jeder Einzelimpfung zu Hause hätten die restlichen enthaltenen fünf Impfdosen in der Flasche entsorgt werden müssen. Die Konsequenz: Pflegefälle, die zuhause leben, haben die Impfung bisher nicht bekommen. Obwohl sie an der Reihe wären und diese dringend bräuchten.

Nun aber gibt es Hoffnung!
BioNTech hat Entwarnung gegeben: Neue Tests hätten gezeigt, dass der fertig verdünnte Impfstoff Autotransporte doch vertrage. Den Impfstoff zu transportieren ist natürlich einfacher, als alte Menschen im Rollstuhl von A nach B zu bringen.

Der Impfstoff von Astra Zeneca
Der Impfstoff von Astra Zeneca ist ein sogenannter Vektorimpfstoff. Dieser gilt als weniger empfindlich.
Er basiert auf Erkältungsviren von Schimpansen, die sich beim Menschen nicht vermehren. Sie enthalten einen Teil des Erbguts des Coronavirus. Nach der Impfung gelangt der Impfstoff in menschliche Zellen und führt dazu, dass diese das Spike Protein des Coronavirus selbst herstellen. Darauf reagiert das Immunsystem und bildet dagegen dann Antikörper.

CureVac und ihr Impfstoff
Aber auch auf dem Impfstoff von CureVac ruhen die Hoffnungen. Das Unternehmen aus Tübingen will einen weniger empfindlichen mRNA-Impfstoff auf den Markt bringen. Das Verfahren dafür ist ein streng gehütetes Betriebsgeheimnis. Die letzte Studienphase läuft noch. Mit ihren Ergebnissen rechnet das Unternehmen Ende März.

Zweitimpfung verschieben?
Auf Grund der angespannten Liefersituation hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angedacht, die zweite Impfung vorerst zu verschieben. Dies stieß jedoch auf einige Kritik. Der Körper benötigt für die Bildung von Antikörpern 10 bis 14 Tage. Bei 50 bis 80 Prozent der Geimpften ist dann auch schon ein Impfschutz da. Um den vollen Schutz zu erreichen, ist aber eine zweite Impfung notwendig. In den Studien ist diese drei bis vier Wochen nach der ersten erfolgt. Auch nur für diesen Zeitraum der Zweitimpfung gilt die Zulassung der Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA).
Erst eine Woche nach dieser zweiten Impfung sind laut Studien zu BioNTec 95 Prozent der Geimpften gegen eine Erkrankung und schwere Verläufe geschützt. Auch bei den bisher bekannten neuen Mutationen soll der Impfschutz funktionieren, sagen Experten.
Trotzdem gilt: An den Sicherheitsvorkehrungen ändert sich erstmal nichts. Die Impfung verhindert zwar zuverlässig schwere Verläufe, nicht aber die Infektion selbst. Und noch ist nicht sicher, ob Geimpfte das Virus wirklich nicht weiterverbreiten können.

Autor: Martin Kachwich
Bildquelle: Colorbox

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