Aschheim/München: Unternehmer warten seit November auf Corona-Hilfen - „Fühle mich verarscht“

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Landkreis – Schuld war ein Software-Problem. Wieder einmal. Weil das Programm für die Bearbeitung der Anträge auf November- und Dezemberhilfe nicht funktionierte, mussten mindestens hunderte Unternehmer im Landkreis auf finanzielle Hilfe warten. Einer davon ist Otto Lindinger aus Aschheim. Er betreibt das „Hotel und Gasthof zur Post“, er bekam erst am Montag die volle Novemberhilfe ausbezahlt. Was er nun fordert: einen Fahrplan für die Wirtschaft. Corona im Landkreis München: Unternehmen warten auf Hilfen für Lockdown-Ausfälle 159 000 Euro hat der Unternehmer als Hilfe für den Teil-Lockdown im November bekommen – 75 Prozent seines Vergleichsumsatzes 2019. Die Hilfszahlung höre sich nach viel an, sagt Lindinger, „ist aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein“. 2020 war sein Umsatz um 85 Prozent eingebrochen. Seit April hält er den Betrieb aus eigenem „finanziellen Polster“ am Laufen. Trotz der Einbußen renoviert Lindinger 26 seiner 80 Zimmer. Die Sanierung seiner Veranstaltungsräume hat er gestoppt, zu groß sei die Unsicherheit, wie es mit Veranstaltungen weitergeht. Gewissheiten, das brauchen Unternehmer jetzt, sagt Lindinger: „Ein klarer Fahrplan muss her. Wir Unternehmer sind wie Fähnchen im Wind.“Gastwirt Fritz Maurer aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn harrt bis heute aus, er hat noch keine Novemberhilfe bekommen. Mehrere Zehntausend Euro soll der Pächter des Alten Wirts als Ausgleich erhalten. Bekommen hat Maurer bisher eine Abschlagszahlung von 10 000 Euro. Das Geld kam im Januar. Gastronomie im Corona-Lockdown: Wirt bezahlt alle Ausgaben aus PrivateinlagenEnergiekosten, Steuerberater, Pacht, Wareneinsatz – von der Teilzahlung kann Maurer seinen Betrieb nicht finanzieren. Sein Wirtshaus läuft in der Coronakrise im To-Go-Modus. „Meine acht Mitarbeiter sind in Kurzarbeit, ich fülle die Löhne zu 100 Prozent auf“, sagt der Gastwirt. Bezahlen kann er die Ausgaben nur aus Privateinlagen. Aber auch die seien irgendwann aufgebraucht. „Ich fühle mich verarscht und im Stich gelassen“, sagt der Unternehmer. Das Geld vom Freistaat brauche er jetzt, nicht erst in einigen Wochen.Lindinger und Maurer sind zwei von 55 695 Unternehmern in Bayern, die Novemberhilfen in der Coronakrise beantragt haben. Das Volumen beträgt laut Wirtschaftsministerium 922 Millionen Euro. Ausbezahlt wurden bis Dienstag 586 Millionen Euro. Neben den November- und Dezemberhilfen für vom Lockdown betroffene Betriebe gibt es Überbrückungsgeld und weitere, kleinere Programme für spezielle Branchen.Problem bei Ausbezahlung von Novemberhilfen: Eine bundesweite, digitale VerwaltungsplattformDass Gastwirte wie Maurer nicht die volle Hilfe bekommen haben, liegt an einer bundesweiten, digitalen Verwaltungsplattform zur Bearbeitung der Anträge. Unternehmer konnten zwar Anträge stellen, bei den Bewilligungsstellen funktionierte die Software aber nicht.Die späte Auszahlung der Hilfen ist für Firmen ein großes Problem. „Der Überlebenskampf gehört mittlerweile zum betrieblichen Alltag vieler Unt
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