15. Februar 2021, 19:00 UhrCoronavirus:Wie wir ohne Covid-19 leben könnenUm sich aus dem Zyklus von Lockdowns und Lockerungen zu befreien, muss Europa gemeinsam und koordiniert agieren.Gastbeitrag von Melanie Brinkmann, Devi Sridhar, Guntram Wolff und weiteren AutorenImpfungen sind ein zentrales Element auf dem Weg aus der Corona-Pandemie. Jedoch schwindet die Hoffnung, in Europa eine Herdenimmunität bis zum Ende des Sommers zu erreichen, weil der Impfstart schleppend verläuft. Zudem sind die Mutanten aus Brasilien, dem Vereinigten Königreich, Südafrika und anderen Ländern ein Warnsignal, dass Varianten auftreten können, gegen die keine Immunität besteht. Ein globales Ende der Pandemie erscheint daher im Jahr 2021 unmöglich. Um in Zukunft weitere Lockdown-Zyklen zu vermeiden, müssen wir die Verbreitung des Virus so bald wie möglich eindämmen und einen nachhaltigen Weg einschlagen. Die europäische Strategie muss ihre Zielrichtung verlagern: weg von langfristigen und landesweiten Lockdowns hin zur Kontrolle des Virus. Wir rufen Politiker und die Öffentlichkeit auf, eine europäische Eliminierungsstrategie zu verfolgen, die auf drei Säulen aufbaut: Impfungen, grüne Zonen sowie Strategien und Technologien für Tests und Nachverfolgung. Wichtig ist, dass dies von einer klaren, einheitlichen und transparenten Kommunikationsstrategie begleitet wird. Wir sind Teil einer Gruppe internationaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die diesen Weg unterstützen, darunter Mediziner, Epidemiologen, Virologen, Mathematiker, Politik- und Wirtschaftswissenschaftler. Einige von ihnen haben jüngst einen Aufruf in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht. Das von deutschen Wissenschaftlern entworfene No Covid-Konzept liefert Werkzeuge zur Umsetzung der Strategie.Das Vorhaben, das Virus europaweit kontrollieren zu wollen, erscheint überwältigend. Und doch ist dieses Ziel erreichbar, indem gemeinsame Maßnahmen definiert werden, mit deren Hilfe virusfreie grüne Zonen entstehen und geschützt werden.Öffentliche Gesundheit und wirtschaftlicher Wohlstand sind keine konkurrierenden ZieleJe kleiner die Zonen sind und je weniger Mobilität es zwischen ihnen gibt, desto schneller gelingt der Weg heraus aus dem Lockdown. Da die Einteilung in Zonen aber politisch, wirtschaftlich und sozial akzeptiert und lokal durchgesetzt werden muss, sollte jedes Land einen eigenen Ansatz wählen. Beispielsweise könnte sich Frankreich für Départements oder Regionen entscheiden, Deutschland könnte Landkreise oder Bundesländer wählen, und ein kleines Land wie etwa Litauen könnte sich dafür entscheiden, insgesamt als eine Zone betrachtet zu werden.Eine Zone würde als grün eingestuft, sobald dort der Ursprung jeder Infektion bekannt ist und die Test- und Nachverfolgungsstrategie die unkontrollierte Verbreitung verhindern kann. Grüne Zonen können schnell zum normalen Leben zurückkehren: Kinder können wieder sicher zur Schule gehen, Restaurants, touristische Einrichtungen und Geschäfte können
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