Wie Corona das Autokino aus der Vergessenheit holt | Heimatflimmern | WDR

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Sie waren so gut wie ausgestorben – durch die Corona-Pandemie erleben Autokinos in ganz Deutschland ihr großes Comeback. Aber wie geht Autokino? Was für die Zuschauer wieder entdeckter Spaß ist, bedeutet für Kinobetreiber oft eine große Herausforderung.

Zuletzt gab es gerade mal noch zwei Autokinos in Nordrhein-Westfalen, Randexistenzen im Schatten der großen Multiplexhäuser. Doch schon nach gut zwei Monaten wurde der einhundertste Antrag in Nordrhein-Westfalen genehmigt. Aus großen Park- oder Schützenplätzen entstanden schnell Autokinos.

Der Parkplatz des Flughafens Paderborn-Lippstadt ist ein idealer Standort und die schönste Kulisse bietet vielleicht das Autokino auf Phoenix-West in Dortmund: Hinter der Leinwand erhebt sich der bunt beleuchtete ehemalige Hochofen inklusive Sonnenuntergang vor beeindruckender Industriekulisse. Das Publikum hat ein sicheres Gefühl in den eigenen vier (Blech-) Wänden, gelebtes „Social Distancing“ im eigenen Auto, aber doch innerhalb einer Kino-begeisterten Gemeinschaft.

Während der Ton früher aus Lautsprecherboxen kam, die ins Auto gehängt wurden, kommt er heute über eine eigene UKW-Frequenz. 6.000 Watt starke Beamer werfen die Filme auf bis zu 540 qm große Leinwände. Lichtstarke LED-Wände erlauben sogar Vorstellungen bei Tageslicht.

Für viele Gäste ist es der erste Besuch dieser Art, andere haben dem Autokino über Jahrzehnte die Treue gehalten. Da werden Erinnerungen an spannende Filme, erste Küsse und beschlagene Fenster im Käfer wieder lebendig. Die Attraktion „Autokino“ kam 1961 aus den USA, zunächst nach Frankfurt. 1967 und 1968 eröffneten dann die Spielstätten in Köln-Porz und Essen. Das Konzept passte in die Zeit. Die Motorisierung der Deutschen stieg stetig an. Sie konnten so in ihrem liebsten Statussymbol ohne lästige Parkplatzsuche ihre Lieblingsfilme sehen.

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