TRUMP-TAG: Jubelschreie und wütender Protest - Nationalfeiertag legt Spaltung der USA offen

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Vier Monate vor der US-Wahl legt Präsident Donald Trump seinen Finger in die Wunde der gespaltenen amerikanischen Gesellschaft. Wer gegen Rassismus demonstriere, der fahre eigentlich eine «Kampagne zur Auslöschung unserer Geschichte», sagte er am Vorabend des (heutigen) Unabhängigkeitstages am Nationaldenkmal Mount Rushmore. Konkret kritisierte Trump Protestierende, die Denkmäler und Statuen niederreißen, die wiederum an Geschichte verwoben mit der Sklaverei in den Vereinigten Staaten erinnern.

«Diese Bewegung attackiert offen das Erbe jeder Person von Mount Rushmore», beklagte Trump. Amerikanerinnen und Amerikaner sollten stolz über ihre Geschichte sprechen und sich nicht dafür entschuldigen. «Wir werden uns nicht terrorisieren lassen, wir werden uns nicht demütigen lassen und wir werden nicht eingeschüchtert werden von diesen schlechten, bösen Menschen.»

Die Rhetorik kann als direkte Ansprache an unzufriedene, weiße Wähler gewertet werden. In den vergangenen Wochen hat Trump oftmals «linke Mobs» attackiert, rassistische Formulierungen rund um das Coronavirus gewählt und außerdem versucht, Erfolge bei seinem Wahlversprechen von 2016 in den Fokus zu rücken, als er an der Grenze zu Mexiko ein Stück der bislang gebauten Mauer besichtigte.

In seiner Rede gab Trump zudem bekannt, es solle ein «nationaler Garten amerikanischer Helden» gebaut werden - ein riesiger Park mit Statuen und Denkmälern «für die größten Amerikaner, die je gelebt haben». Die Ansprache und das Feuerwerk am Mount Rushmore fanden inmitten der Coronavirus-Pandemie statt, die mehr als 125 000 US-Bürgerinnen und Bürgern das Leben gekostet hat. Der Präsident sprach vor vielen Anhängern, die meisten von ihnen ohne Schutzmasken. Stattdessen trugen viele von ihnen Pro-Trump-T-Shirts oder -Kappen. Alle ignorierten die Empfehlung der Gesundheitsbehörden, nicht in großen Gruppen zusammenzukommen.

Während Trumps Rede bestätigte sein Wahlkampfteam, dass die Freundin von Trumps ältestem Sohn, Donald Trump Jr., während ihres Aufenthalts in South Dakota positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Kimberly Guilfoyle und Trump Jr. sagten alle öffentlichen Auftritte ab und isolierten sich - Trump Jr. sei zwar negativ getestet worden, schotte sich aber vorsichtshalber ebenfalls ab. Guilfoyle ist eine der Hauptspendensammlerinnen für den Wahlkampf. Sie werde noch einmal getestet, weil sie nach der Diagnose keine Covid-19-Symptome gezeigt habe, sagte Sergio Gor vom Finanzausschuss des Wahlkampfteams.

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