Die Zahl der Geimpften steigt. Doch für Kinder und Jugendliche gibt es noch immer keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Manuela Schwesig (SPD) hat die Bundesregierung aufgefordert, bis zum 1. August eine Impfstrategie für Kinder vorzulegen. Es müsse analysiert werden, welche Erfahrungen England, Portugal und Israel mit der Delta-Virusvariante und Impfungen von Kindern gemacht haben, sagte die Ministerpräsidentin aus Mecklenburg-Vorpommerns bei „maybrit illner“. Dann müsse über die Impfmöglichkeit für Kinder entschieden werden. Denn: "In dieser Warteschleife befinden sich viele Eltern und das ist, offen gestanden, kein gutes Gefühl."
Die Ärztin Lisa Federle ist gegen das vorschnelle Impfen von Kindern und Jugendlichen. „Wenn wir Kinder impfen und denen das empfehlen, und es nicht geahnte Risiken gibt, dann machen wir uns an den Kindern schuldig“. Die aktuelle Datenlage reiche nicht aus, um eine Empfehlung auszusprechen.
Doch wie geht's jetzt im Sommer und mit geplanten Urlauben weiter?
Die Vorfreude ist getrübt von der Angst vor einer neuen kritischen Pandemiesituation durch die Delta-Variante. Schwesig fordert erneut zwei verpflichtende PCR-Tests und fünf Tage Quarantäne für Reiserückkehrer*innen und findet für ihren Vorschlag Unterstützung von FDP-Chef Christian Lindner. Der Vorschlag sei ein „guter Debattenbeitrag“, müsse aber noch „wissenschaftlich abgestützt werden“. Darüber hinaus wäre „das doch eigentlich jetzt der richtige Anlass, um innerhalb der Europäischen Union über diese Fragen zu sprechen“, sagte Lindner.
Auch die Virologin Helga Rübsamen-Schaeff warnt vor einem sommerlich-sorglosen Umgang mit dem Corona-Virus. Im Moment seien die Zahlen gut, die Menschen müssten sich aber klarmachen, dass die Delta-Variante schon im Land sei. Und, "dass wir noch viele Varianten haben werden." Das Virus infiziere nicht primär die zweimal Geimpften. „Es geht in die einmal Geimpften, es geht in die Nicht-Geimpften, es geht in Geimpfte, die keinen guten Schutz aus irgendeinem Grund aufgebaut haben.“ Deshalb seien Vorsicht und Masken weiter angesagt. „Ich denke, wir sind in einer unglaublich fragilen Situation und wenn wir nicht verdammt aufpassen, dann haben wir bald englische Verhältnisse“, warnte Rübsamen-Schaeff. Die Virologin betonte, dass alles getan werden müsse, um einen weiteren Lockdown zu vermeiden. Dass es allerdings in abgegrenzten Bereichen – wie etwa bei großen Familienfeiern – wieder zu Verboten kommen werde, halte sie nicht für unwahrscheinlich, sagte sie. „Warum soll Deutschland sich anders entwickeln als Großbritannien?“
Die ganze Sendung findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/qgL6y/
Die Gäste der Sendung:
Manuela Schwesig (SPD) Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommern
Christian Lindner, Parteivorsitzender FDP
Helga Rübsamen-Schaeff, Virologin
Lisa Federle, Pandemiebeauftragte des Landkreises Tübingen
Tilo Wagner, Journalist in Portugal
Im Interview: Thomas Mertens, Stiko-Vorsitzender
Die Ärztin Lisa Federle ist gegen das vorschnelle Impfen von Kindern und Jugendlichen. „Wenn wir Kinder impfen und denen das empfehlen, und es nicht geahnte Risiken gibt, dann machen wir uns an den Kindern schuldig“. Die aktuelle Datenlage reiche nicht aus, um eine Empfehlung auszusprechen.
Doch wie geht's jetzt im Sommer und mit geplanten Urlauben weiter?
Die Vorfreude ist getrübt von der Angst vor einer neuen kritischen Pandemiesituation durch die Delta-Variante. Schwesig fordert erneut zwei verpflichtende PCR-Tests und fünf Tage Quarantäne für Reiserückkehrer*innen und findet für ihren Vorschlag Unterstützung von FDP-Chef Christian Lindner. Der Vorschlag sei ein „guter Debattenbeitrag“, müsse aber noch „wissenschaftlich abgestützt werden“. Darüber hinaus wäre „das doch eigentlich jetzt der richtige Anlass, um innerhalb der Europäischen Union über diese Fragen zu sprechen“, sagte Lindner.
Auch die Virologin Helga Rübsamen-Schaeff warnt vor einem sommerlich-sorglosen Umgang mit dem Corona-Virus. Im Moment seien die Zahlen gut, die Menschen müssten sich aber klarmachen, dass die Delta-Variante schon im Land sei. Und, "dass wir noch viele Varianten haben werden." Das Virus infiziere nicht primär die zweimal Geimpften. „Es geht in die einmal Geimpften, es geht in die Nicht-Geimpften, es geht in Geimpfte, die keinen guten Schutz aus irgendeinem Grund aufgebaut haben.“ Deshalb seien Vorsicht und Masken weiter angesagt. „Ich denke, wir sind in einer unglaublich fragilen Situation und wenn wir nicht verdammt aufpassen, dann haben wir bald englische Verhältnisse“, warnte Rübsamen-Schaeff. Die Virologin betonte, dass alles getan werden müsse, um einen weiteren Lockdown zu vermeiden. Dass es allerdings in abgegrenzten Bereichen – wie etwa bei großen Familienfeiern – wieder zu Verboten kommen werde, halte sie nicht für unwahrscheinlich, sagte sie. „Warum soll Deutschland sich anders entwickeln als Großbritannien?“
Die ganze Sendung findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/qgL6y/
Die Gäste der Sendung:
Manuela Schwesig (SPD) Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommern
Christian Lindner, Parteivorsitzender FDP
Helga Rübsamen-Schaeff, Virologin
Lisa Federle, Pandemiebeauftragte des Landkreises Tübingen
Tilo Wagner, Journalist in Portugal
Im Interview: Thomas Mertens, Stiko-Vorsitzender
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