Kleine Kanzel
in der „Corona-Zeit“
Liebe Leserin, lieber Leser,
„das bringt die Wende!“, so sagen wir, wenn in einer schwierigen Situation endlich Hilfe in Sicht kommt. Jetzt gerade, in unserer Zeit, wird so vom Impfstoff gegen Corona geredet: „Das bringt die Wende!“ Zumindest hoffen wir das in Bezug auf die Einschränkungen unseres Lebensalltags.
Den Fußballfans, insbesondere den Fans des 1.FCK ist der Ausdruck auch sehr geläufig: „Das bringt die Wende!“ Gemeint ist damit ein Sieg, der weitere Siege nach sich zieht; oder ein Trainerwechsel – wie zuletzt geschehen; oder die Verpflichtung eines guten Spielers, der „die Wende bringen“ soll.
Von „der Wende“ war auch 1989/1990 die Rede, als die Lebensverhältnisse im östlichen Deutschland sich radikal veränderten. „Wendezeit“ nannte man es.
Im Kirchenjahr gibt es auch so eine „Wende“. In der Mitte dieser Woche steht der Aschermittwoch. Die Fastnachtsliebhaber singen: „Am Aschermittwoch ist alles vorbei!“ Vorbei ist nämlich die närrische, fröhliche Zeit. Es beginnt die Fasten- oder Passionszeit.
Jesus weist uns im Wochenspruch dieser Woche auf eine noch viel tiefgreifendere Wende hin. Man kann sie „die weltgeschichtliche Wende“ nennen:
Jesus sagt:
Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem,
und es wird alles vollendet werden,
was geschrieben ist durch die Propheten
von dem Menschensohn.
(Lukasevangelium 18, 31)
Als Christen vertrauen wir auf genau diese Wende: „Es wird alles vollendet werden!“ Was die alttestamentlichen Propheten schon lange ersehnt hatten, kommt zum Ziel: Es wird „vollendet“.
Es beginnt mit dem Weg Jesu nach Jerusalem, mit dem triumphalen Einzug in die Stadt, bei dem ihm die Menschen zujubelten. Es geht weiter mit dem letzten Abendmahl mit den Jüngern, bei dem Jesus seinen Tod andeutet und dessen Bedeutung ausspricht: „Zur Vergebung der Sünden.“ Der Aufenthalt Jesu im Garten Gethsemane wird dann durch Judas verraten. Jesus wird festgenommen, verhört, verurteilt, gegeißelt und am Kreuz hingerichtet. Noch am Kreuz sagt Jesus: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Jesus stirbt, wird vom Kreuz abgenommen und in ein Felsengrab gelegt.
Diese Abfolge von Ereignissen soll eine „Wende“ sein? Ist sie nicht vielmehr eine Geschichte des Scheiterns?
Sie wäre es, wenn nicht Gott das letzte Wort behielte: Gott bestätigt Jesus als sein Kind. Er durchkreuzt den Plan der Menschen, Jesus unwirksam zu machen. Die Ostergeschichte zeichnet nach, wie Gott jederzeit – wie für Jesus, so auch für uns – Leben schenken kann, auch nach erfolgtem Tod.
Diese im wahrsten Sinne des Wortes „unglaubliche“ Geschichte ist die Wende. Die Wende vom Tod zum Leben. Mehr Wende geht gar nicht. Es beginnt mit dem Weg Jesu nach Jerusalem und führt hinein bis in unser Leben: Unser Leben wendet sich von Verzweiflung in Zuversicht.
Der Wochenspruch hilft uns, zwischen den kleinen Wenden unserer Zeit und der ganz großen, unglaublichen Wende zu unterscheiden, die der Menschensohn, Jesus Christus bringt. Mit dem
Vers kam die Wende in Gang:
Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem,
und es wird alles vollendet werden,
was geschrieben ist durch die Propheten
von dem Menschensohn.
Es grüßt Sie herzlich und wünscht ihnen eine gute Woche,
Ihr Pfarrer Jochen Walker
Martin Luther King (1929 – 1968) sagte:
Wenn unsere Tage verdunkelt sind
und unsere Nächte finsterer als tausend Mitternächte,
so wollen wir stets daran denken,
dass es in der Welt die große segnende Kraft Gottes gibt.
Gott kann Wege aus der Ausweglosigkeit weisen.
Er will das dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln
Zuletzt in den leuchtenden Morgen der Ewigkeit.
Gemeinsam beten wir:
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
in der „Corona-Zeit“
Liebe Leserin, lieber Leser,
„das bringt die Wende!“, so sagen wir, wenn in einer schwierigen Situation endlich Hilfe in Sicht kommt. Jetzt gerade, in unserer Zeit, wird so vom Impfstoff gegen Corona geredet: „Das bringt die Wende!“ Zumindest hoffen wir das in Bezug auf die Einschränkungen unseres Lebensalltags.
Den Fußballfans, insbesondere den Fans des 1.FCK ist der Ausdruck auch sehr geläufig: „Das bringt die Wende!“ Gemeint ist damit ein Sieg, der weitere Siege nach sich zieht; oder ein Trainerwechsel – wie zuletzt geschehen; oder die Verpflichtung eines guten Spielers, der „die Wende bringen“ soll.
Von „der Wende“ war auch 1989/1990 die Rede, als die Lebensverhältnisse im östlichen Deutschland sich radikal veränderten. „Wendezeit“ nannte man es.
Im Kirchenjahr gibt es auch so eine „Wende“. In der Mitte dieser Woche steht der Aschermittwoch. Die Fastnachtsliebhaber singen: „Am Aschermittwoch ist alles vorbei!“ Vorbei ist nämlich die närrische, fröhliche Zeit. Es beginnt die Fasten- oder Passionszeit.
Jesus weist uns im Wochenspruch dieser Woche auf eine noch viel tiefgreifendere Wende hin. Man kann sie „die weltgeschichtliche Wende“ nennen:
Jesus sagt:
Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem,
und es wird alles vollendet werden,
was geschrieben ist durch die Propheten
von dem Menschensohn.
(Lukasevangelium 18, 31)
Als Christen vertrauen wir auf genau diese Wende: „Es wird alles vollendet werden!“ Was die alttestamentlichen Propheten schon lange ersehnt hatten, kommt zum Ziel: Es wird „vollendet“.
Es beginnt mit dem Weg Jesu nach Jerusalem, mit dem triumphalen Einzug in die Stadt, bei dem ihm die Menschen zujubelten. Es geht weiter mit dem letzten Abendmahl mit den Jüngern, bei dem Jesus seinen Tod andeutet und dessen Bedeutung ausspricht: „Zur Vergebung der Sünden.“ Der Aufenthalt Jesu im Garten Gethsemane wird dann durch Judas verraten. Jesus wird festgenommen, verhört, verurteilt, gegeißelt und am Kreuz hingerichtet. Noch am Kreuz sagt Jesus: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Jesus stirbt, wird vom Kreuz abgenommen und in ein Felsengrab gelegt.
Diese Abfolge von Ereignissen soll eine „Wende“ sein? Ist sie nicht vielmehr eine Geschichte des Scheiterns?
Sie wäre es, wenn nicht Gott das letzte Wort behielte: Gott bestätigt Jesus als sein Kind. Er durchkreuzt den Plan der Menschen, Jesus unwirksam zu machen. Die Ostergeschichte zeichnet nach, wie Gott jederzeit – wie für Jesus, so auch für uns – Leben schenken kann, auch nach erfolgtem Tod.
Diese im wahrsten Sinne des Wortes „unglaubliche“ Geschichte ist die Wende. Die Wende vom Tod zum Leben. Mehr Wende geht gar nicht. Es beginnt mit dem Weg Jesu nach Jerusalem und führt hinein bis in unser Leben: Unser Leben wendet sich von Verzweiflung in Zuversicht.
Der Wochenspruch hilft uns, zwischen den kleinen Wenden unserer Zeit und der ganz großen, unglaublichen Wende zu unterscheiden, die der Menschensohn, Jesus Christus bringt. Mit dem
Vers kam die Wende in Gang:
Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem,
und es wird alles vollendet werden,
was geschrieben ist durch die Propheten
von dem Menschensohn.
Es grüßt Sie herzlich und wünscht ihnen eine gute Woche,
Ihr Pfarrer Jochen Walker
Martin Luther King (1929 – 1968) sagte:
Wenn unsere Tage verdunkelt sind
und unsere Nächte finsterer als tausend Mitternächte,
so wollen wir stets daran denken,
dass es in der Welt die große segnende Kraft Gottes gibt.
Gott kann Wege aus der Ausweglosigkeit weisen.
Er will das dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln
Zuletzt in den leuchtenden Morgen der Ewigkeit.
Gemeinsam beten wir:
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
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