Der italienische Regierungschef Giuseppe Conte (parteilos) hat deutlich gemacht, dass er sich in der derzeitigen Wirtschaftskrise von Deutschland keine Vorgaben machen lassen will. Conte bezog sich damit auf ein Interview mit Kanzlerin Merkel.
Conte legte nahe, die Kanzlerin mische sich in heimische Politik ein. «Was den ESM (Europäischen Stabilitätsmechanismus) angeht, hat sich nichts geändert», sagte er am Freitagabend. Er respektiere Merkels Meinung. Aber für die Finanzen Italiens seien die Regierung in Rom und das Finanzministerium von Roberto Gualtieri zuständig.
Es gibt mehrere EU-Instrumente für Wirtschaftshilfen, um die Corona-Schäden abzufedern. Merkel hatte in einem Interview mit europäischen Zeitungen gesagt: «Diese Instrumente kann jeder nutzen. Wir haben sie nicht zur Verfügung gestellt, damit sie ungenützt bleiben.» Es sei aber die Entscheidung Italiens, die Angebote des ESM zu nutzen, betonte die CDU-Politikerin. Einige italienische Medien stilisierten das zu einem Streit zwischen Conte und Merkel hoch.
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