Der Leiter des Bürgersalons Wien, DI Carl Waldstein, erzählt zu Beginn über seinen Familienstammbaum, zu dem auch der berühmte General Wallenstein gehört. Die Familie war und ist in Böhmen und Mähren stark verwurzelt, trotz der Wirren des 2. Weltkrieges und der Nachkriegszeit.
Nahezu seine gesamte Lebensarbeitszeit hat der studierte Landwirt in der Pflanzenzüchtung verbracht. Trockenheit und Klimawandel haben dem Waldbestand im Waldviertel, das sowohl Waldstein als auch unser Interviewer Alexander Stipsits als ihre Wahlheimat ansehen, zugesetzt. Die Fichtenbestände schrumpfen mittlerweile täglich, vor allem durch den starken, vom Klimawandel mit beeinflussten Borkenkäferbefall. Durch den damit einhergehenden Preisverfall wird Forstwirtschaft künftig wohl nur noch mit Hilfe von Subventionen oder Gesetzen (Abnahmezwang des schadhaften Holes durch die heimische Papierindustrie) überleben können. Waldstein schätzt, dass Forstwirte in den nächsten 40 bis 50 Jahre keine Einkünfte aus den Wäldern generieren werden können. Man sollte auch die Strategie der Nationalparks überlegen, die Natur sich selbst zu überlassen. Das könnte zur kompletten Zerstörung der Wälder führen.
Über das im Waldviertel angebotene, knappe Kulturprogramm und das getrübte Verhältnis des Österreichers zum Tschechen, das Waldstein auf die Sudetenfrage zurückführt, landet das Gespräch bei der Frage, ob die (soziale) Marktwirtschaft die beste Lösung für das Wirtschaftssystem darstellt, vor allem auch im Lichte der Corona-Krise. Die Globalisierung müsse gerade im Agrarbereich auf ein vernünftiges Maß zurückgefahren werden: Regionales muss wieder im Mittelpunkt stehen.
Zwei Aspekte führten zur Gründung des Bürgersalons: die angedrohte Abholzung der Allee auf der Wiedner Hauptstraße zu Gunsten eines Radweges und die Gründung von Stronachs Partei anno 2012/3, der die Bürger mit seinem Geld blenden wollte. Hinter dem Bürgersalon steckt die Idee, die Zivilgesellschaft an einem Diskussionsprozess teilhaben zu lassen und ihnen die dafür notwendigen, gegensätzlichen Informationen ungefiltert zukommen zu lassen. Seite 2013 gab es 25 Ausgaben des Bürgersalons mit 104 Diskutanten, 24 Moderatoren und etwa 4450 Zusehern.
Zum Abschluss wird ein Blick nach Ostdeutschland geworfen, und es wird über die schwierige Situation der Kulturschaffenden im Kulturland Österreich gesprochen, die ohne Subventionen nicht überlebensfähig sind. Für die Zukunft des Bürgersalons ist Waldstein trotz Konkurrenz durch das Internet optimistisch.
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Nahezu seine gesamte Lebensarbeitszeit hat der studierte Landwirt in der Pflanzenzüchtung verbracht. Trockenheit und Klimawandel haben dem Waldbestand im Waldviertel, das sowohl Waldstein als auch unser Interviewer Alexander Stipsits als ihre Wahlheimat ansehen, zugesetzt. Die Fichtenbestände schrumpfen mittlerweile täglich, vor allem durch den starken, vom Klimawandel mit beeinflussten Borkenkäferbefall. Durch den damit einhergehenden Preisverfall wird Forstwirtschaft künftig wohl nur noch mit Hilfe von Subventionen oder Gesetzen (Abnahmezwang des schadhaften Holes durch die heimische Papierindustrie) überleben können. Waldstein schätzt, dass Forstwirte in den nächsten 40 bis 50 Jahre keine Einkünfte aus den Wäldern generieren werden können. Man sollte auch die Strategie der Nationalparks überlegen, die Natur sich selbst zu überlassen. Das könnte zur kompletten Zerstörung der Wälder führen.
Über das im Waldviertel angebotene, knappe Kulturprogramm und das getrübte Verhältnis des Österreichers zum Tschechen, das Waldstein auf die Sudetenfrage zurückführt, landet das Gespräch bei der Frage, ob die (soziale) Marktwirtschaft die beste Lösung für das Wirtschaftssystem darstellt, vor allem auch im Lichte der Corona-Krise. Die Globalisierung müsse gerade im Agrarbereich auf ein vernünftiges Maß zurückgefahren werden: Regionales muss wieder im Mittelpunkt stehen.
Zwei Aspekte führten zur Gründung des Bürgersalons: die angedrohte Abholzung der Allee auf der Wiedner Hauptstraße zu Gunsten eines Radweges und die Gründung von Stronachs Partei anno 2012/3, der die Bürger mit seinem Geld blenden wollte. Hinter dem Bürgersalon steckt die Idee, die Zivilgesellschaft an einem Diskussionsprozess teilhaben zu lassen und ihnen die dafür notwendigen, gegensätzlichen Informationen ungefiltert zukommen zu lassen. Seite 2013 gab es 25 Ausgaben des Bürgersalons mit 104 Diskutanten, 24 Moderatoren und etwa 4450 Zusehern.
Zum Abschluss wird ein Blick nach Ostdeutschland geworfen, und es wird über die schwierige Situation der Kulturschaffenden im Kulturland Österreich gesprochen, die ohne Subventionen nicht überlebensfähig sind. Für die Zukunft des Bürgersalons ist Waldstein trotz Konkurrenz durch das Internet optimistisch.
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