Ideologie statt Opportunismus - Im Gespräch mit Johannes Pfaundler-Spiegel

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Das Bundesvorstandsmitglied von neuBasis, Johannes Pfaundler-Spiegel, ist heute zu Gast bei Yvonne Gaspar im Kitchen Talk. In Wien zur Welt gekommen, zogen seine Eltern arbeitsbedingt nach München, in dessen Westen er aufwuchs. Nun studiert er wieder in Wien, und zwar Mikrobiologie und Genetik. Sein Auslandssemester in Hong Kong hat ihn beeindruckt; vor allem die Geschwindigkeit des Lebens in China fordert Europäer sehr heraus.


Auf Grund seiner Lebensgeschichte bezeichnet er den Heimatbegriff für sich als fluid: er habe immer zwischen den Grenzen gelebt – und überall dort, wo er gewohnt hat, hat er Heimat erlebt. Als er Festlandchinesen erklärte, dass er aus einem Land mit acht Millionen Einwohnern kam, konnten diese sich nicht vorstellen, wie so wenige Menschen auf die Idee kommen könnten, ein eigenes Land zu gründen. Überhaupt habe er in Hong Kong die Erfahrung gemacht, dass fast nur Europäer genauer nachgefragt haben, aus welchem Land er kommt; für Menschen von anderen Kontinenten reichte zumeist Europa als Herkunftsregion.


Ausschlaggebend für sein politisches Engagement war Rebellion: zu Beginn gegen Schul-Normen, die ihm nicht einsichtig waren. Hinzu kommt, dass er als privilegierter Sohn aus bürgerlichem Hause eine Verantwortung für andere Menschen, denen es nicht so gut geht, spürt. Von opportunistischen Politikern hält er nichts, denn sie haben im Gegensatz zu Ideologen, zu denen er sich zählt, keinen langfristigen Plan. Wie er für sich die Verbindung zwischen Politik und Biologie gefunden hat, erklärt er an Hand eines Besuches in der EU Kommission.

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Im Gentechnikbereich drückt sich Europe gerne mit Moratorien davor, konkrete Regeln für schwierige Fachgebiete zu formulieren. Das hält Pfaundler-Spiegel für einen Fehler: denn die internationale Entwicklung (vor allem in China und den USA) bleibt deshalb nicht stehen. In Europa lebt man in einer falschen Dichotomie; denn das Leben bietet mehr als Schwarz und Weiß. Technologiefeindlichkeit könne man sich langfristig nicht leisten, wenn man den Standort Europa erhalten will.


Nach einer kurzen Einführung in neuBasis, den Jugendclub des BSA, geht Pfaundler-Spiegel auf einen der Schwerpunkte des Clubs, die Digitalisierung, ein: es fehle an Plattformen zu sinnvollem Gedankenaustausch. Die großen social-Media-Unternehmen seien dafür nicht geeignet. Intern Benutzen die Clubmitglieder adhocracy, eine open source Plattform von liquid democracy. Es wird davon ausgegangen, dass diese Art von Tools auch nach Beendigung der Coronapandemie weiter Verwendung finden werden, da sie viele Vorteile bieten.


Die Selbstdarstellung von Politikern auf Twitter & Co hat für ihn wenig mit Transparenz zu tun: es geht nur um die Währung Aufmerksamkeit, nicht um die Verbreitung von Inhalten oder Diskussionsbeiträgen. Als Alternative zu werbefinanzierten bzw auf Gewinn ausgerichtete Plattformen wie Twitter hat Pfaundler-Spiegel Mastodon für sich entdeckt.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs stellt der Jungpolitiker seine Aufgaben bei neuBasis dar, beschreibt die Tätigkeiten dieser Organisation und geht auf weitere spannende Themen ein.




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