Nach der Absage von Kanzlerin Angela Merkel für ein Treffen im Juni will US-Präsident Donald Trump den G7-Gipfel in den USA auf September verschieben und das Treffen unter anderem um Russland erweitern. Er habe nicht das Gefühl, dass die «sehr veraltete Gruppe» der sieben großen Industriestaaten das Geschehen auf der Welt richtig abbilde, sagte Trump am Samstagabend (Ortszeit) nach Angaben mitreisender Journalisten auf dem Flug von Cape Canaveral nach Washington. Er wolle Russland, Südkorea, Australien und Indien zu dem Treffen einladen, das vorzugsweise im September stattfinden solle. Dies stieß international zunächst auf verhaltene Reaktionen, insbesondere in Moskau.
Die Aussagen Trumps an Bord der «Air Force One» wurden vom sogenannten Pool verbreitet - der kleinen Gruppe an Journalisten, die den Präsidenten ständig begleiten und die Informationen dann an andere Medien weitergeben. Eine Sprecherin des Weißen Hauses sagte zu Trumps Vorschlag, damit würden traditionelle Verbündete zusammengebracht, um über den Umgang mit China zu diskutieren. Trump wirft China vor, die Ausbreitung des Coronavirus nicht verhindert zu haben. Zur «Gruppe der Sieben» gehören neben den USA auch Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada und Japan.
Trump ist in diesem Jahr Gastgeber des G7-Gipfels. Ursprünglich war das Treffen für den 10. bis 12. Juni am Landsitz des Präsidenten in Camp David geplant gewesen. Im März hatte die US-Regierung den Gipfel wegen der Corona-Pandemie abgesagt und stattdessen eine Videokonferenz angesetzt. Kürzlich hatte Trump sich dann doch wieder dafür ausgesprochen, das Treffen bald persönlich stattfinden zu lassen - als Zeichen der Erholung in der Corona-Krise. US-Regierungsvertreter hatten als Termin zuletzt Ende Juni genannt.
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