Gedanken zum Tage vom 15.Mai 2020 mit Pfarrer Hansjürgen Dehne.
Instagram: @hansjuergen_dehne
Produktion: Hansjürgen Dehne am 15.Mai 2020
Man mag dafür Verständnis haben, es unmöglich finden oder nur verständnislos mit dem Kopf schütteln.
Aber, wenn an diesem Wochenende die seltsamen Geisterspiele in der 1.+2. Fußball-Bundesliga starten, dann wird wieder gezittert, gehofft, gebangt und, ja … manchmal sogar gebetet:
für den Sieg in jedem Spiel, für den Gewinn der Meisterschaft, oder dafür, dass der Aufstieg in Hamburg gelingt oder der Abstieg in Bremen verhindert werden kann.
Darf man das: so beten?
Als ob es nichts Wichtigeres zu bedenken, zu klären und zu entscheiden gibt.
Wann, wie, was – sollen, dürfen wir beten?
Gibt es Regeln für ein »angemessenes« Gebet?
»Rubinstein ist pleite. Am Freitagabend (dem Beginn des Sabbat) baut er sich, nachdem die Betenden gegangen sind, vor dem Heiligen Schrein auf und fleht: ›Bitte, o barmherziger Gott, lass mich in meiner großen Not nur einmal im Lotto gewinnen.‹
Diese Prozedur wiederholt sich Woche um Woche. Bis hinter dem Schrein die donnernde Stimme des Ewigen ertönt: ›Rubinstein, tue mir einen Gefallen! Kauf dir einen Lottoschein!‹«
Wann, wie, was – sollen, dürfen wir beten? Darf ich Gott alles sagen, fragen, klagen?
Wann darf denn mein Kind nun endlich wieder in den Kindergarten? Wie hoch war noch die Quadratmeterzahl, die den Kindergartenkinder Verfügung stehen soll? 6? 4?
E-Learning? Schulcloud? Ilias? Wo sind die Aufgaben für mein Schulkind? Und was mache ich, wenn etwas nicht funktioniert?
Mein Telefon meldet sich. Schon wieder eine neue Nachricht. Ich seufze innerlich. Schaue flüchtig hin. Dann lese ich:
Bill Gates kündigt die Veröffentlichung einer neuen Covid-Version an. Covid 20 soll zahlreiche neue Funktionen bieten und einige Fehler der aktuellen Version beseitigen. Ichzahlreichen neuen Funktionen und einigen Fehlerbehebungen. Hä? Ach so. Diese Meldung ist natürlich nicht ernst gemeint. Wie schön, mal wieder was zum Schmunzeln.
Und sonst? Ach Gott, ich möchte am liebsten …
… Beten und dir alles sagen, was mich bewegt.
Doch manchmal fällt es mir schwer.
Mit fällt nichts ein und ich finde keine Worte.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich weiß auch nicht, ob du mich hörst.
Dann möchte ich einfach so an dich denken oder ganz still werden …
oder ganz einfache Worte finden.
Lass mich spüren, dass du da bist. Ich hoffe, dass du mir zuhörst. Ich möchte an dich glauben. Hilf mir Gott!
(Hans-Martin Lübking: JugendGottesdienst plus. Gebete, Lesungen und Lieder für die Sonn-und Feiertages des Kirchenjahres – nicht nur für Jugendliche, Gütersloh 2001, S. 72)
Ach ja. Ich glaube, dass wir Gott im Gebet alles sagen dürfen, wenn im Gebet unser Herz zu Wort kommt. Ich öffne mich für Gott und rechne gerne damit, mich von ihm bewegen und verändern zu lassen.
Und wenn mir die eigenen Gebetsworte fehlen, dann habe ich immer die Möglichkeit, mit Jesu Worten mich vertrauensvoll an Gott zu wenden. So wie ich bin und wie ich mich gerade fühle: kraftvoll oder mutlos, in Schuld verstickt, nach neuen Wegen suchend, sehnsuchtsvoll, hoffnungsfroh …
… kann ich zu Gott beten, ohne IHM etwas vormachen zu müssen.
Vater unser
Segen
Gott segne dich und behüte dich.
Er schaffe dir Rat und Schutz in allen Ängsten.
Er gebe dir den Mut, aufzubrechen und die Kraft, neue Wege zu gehen.
Er schenke dir Gewissheit, heimzukommen.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei dir gnädig.
Gott sei Licht auf deinem Wege.
Gott sei bei Dir, wenn du Umwege und Irrwege gehst.
Gott nehme dich bei der Hand und gebe dir viele Zeichen seiner Nähe.
Gott erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir seinen Frieden.
Ganzsein von Seele und Leib. Das Bewusstsein der Geborgenheit.
Ein Vertrauen, das immer größer wird und sich nicht beirren lässt. So segne dich Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen
Instagram: @hansjuergen_dehne
Produktion: Hansjürgen Dehne am 15.Mai 2020
Man mag dafür Verständnis haben, es unmöglich finden oder nur verständnislos mit dem Kopf schütteln.
Aber, wenn an diesem Wochenende die seltsamen Geisterspiele in der 1.+2. Fußball-Bundesliga starten, dann wird wieder gezittert, gehofft, gebangt und, ja … manchmal sogar gebetet:
für den Sieg in jedem Spiel, für den Gewinn der Meisterschaft, oder dafür, dass der Aufstieg in Hamburg gelingt oder der Abstieg in Bremen verhindert werden kann.
Darf man das: so beten?
Als ob es nichts Wichtigeres zu bedenken, zu klären und zu entscheiden gibt.
Wann, wie, was – sollen, dürfen wir beten?
Gibt es Regeln für ein »angemessenes« Gebet?
»Rubinstein ist pleite. Am Freitagabend (dem Beginn des Sabbat) baut er sich, nachdem die Betenden gegangen sind, vor dem Heiligen Schrein auf und fleht: ›Bitte, o barmherziger Gott, lass mich in meiner großen Not nur einmal im Lotto gewinnen.‹
Diese Prozedur wiederholt sich Woche um Woche. Bis hinter dem Schrein die donnernde Stimme des Ewigen ertönt: ›Rubinstein, tue mir einen Gefallen! Kauf dir einen Lottoschein!‹«
Wann, wie, was – sollen, dürfen wir beten? Darf ich Gott alles sagen, fragen, klagen?
Wann darf denn mein Kind nun endlich wieder in den Kindergarten? Wie hoch war noch die Quadratmeterzahl, die den Kindergartenkinder Verfügung stehen soll? 6? 4?
E-Learning? Schulcloud? Ilias? Wo sind die Aufgaben für mein Schulkind? Und was mache ich, wenn etwas nicht funktioniert?
Mein Telefon meldet sich. Schon wieder eine neue Nachricht. Ich seufze innerlich. Schaue flüchtig hin. Dann lese ich:
Bill Gates kündigt die Veröffentlichung einer neuen Covid-Version an. Covid 20 soll zahlreiche neue Funktionen bieten und einige Fehler der aktuellen Version beseitigen. Ichzahlreichen neuen Funktionen und einigen Fehlerbehebungen. Hä? Ach so. Diese Meldung ist natürlich nicht ernst gemeint. Wie schön, mal wieder was zum Schmunzeln.
Und sonst? Ach Gott, ich möchte am liebsten …
… Beten und dir alles sagen, was mich bewegt.
Doch manchmal fällt es mir schwer.
Mit fällt nichts ein und ich finde keine Worte.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich weiß auch nicht, ob du mich hörst.
Dann möchte ich einfach so an dich denken oder ganz still werden …
oder ganz einfache Worte finden.
Lass mich spüren, dass du da bist. Ich hoffe, dass du mir zuhörst. Ich möchte an dich glauben. Hilf mir Gott!
(Hans-Martin Lübking: JugendGottesdienst plus. Gebete, Lesungen und Lieder für die Sonn-und Feiertages des Kirchenjahres – nicht nur für Jugendliche, Gütersloh 2001, S. 72)
Ach ja. Ich glaube, dass wir Gott im Gebet alles sagen dürfen, wenn im Gebet unser Herz zu Wort kommt. Ich öffne mich für Gott und rechne gerne damit, mich von ihm bewegen und verändern zu lassen.
Und wenn mir die eigenen Gebetsworte fehlen, dann habe ich immer die Möglichkeit, mit Jesu Worten mich vertrauensvoll an Gott zu wenden. So wie ich bin und wie ich mich gerade fühle: kraftvoll oder mutlos, in Schuld verstickt, nach neuen Wegen suchend, sehnsuchtsvoll, hoffnungsfroh …
… kann ich zu Gott beten, ohne IHM etwas vormachen zu müssen.
Vater unser
Segen
Gott segne dich und behüte dich.
Er schaffe dir Rat und Schutz in allen Ängsten.
Er gebe dir den Mut, aufzubrechen und die Kraft, neue Wege zu gehen.
Er schenke dir Gewissheit, heimzukommen.
Gott lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei dir gnädig.
Gott sei Licht auf deinem Wege.
Gott sei bei Dir, wenn du Umwege und Irrwege gehst.
Gott nehme dich bei der Hand und gebe dir viele Zeichen seiner Nähe.
Gott erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir seinen Frieden.
Ganzsein von Seele und Leib. Das Bewusstsein der Geborgenheit.
Ein Vertrauen, das immer größer wird und sich nicht beirren lässt. So segne dich Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen
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