Die Stunde Null: Joe Bidens erster Tag als Präsident

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Die Vorhänge sind immer noch gold-farben, nur dunkler, der Teppichboden ist jetzt wieder blau statt beige. Überall stehen neue Büsten prominenter Staatsmänner, allen voran Franklin D. Roosevelt, der Amerika aus der Weltwirtschaftskrise steuerte und dann durch den Zweiten Weltkrieg. Die Symbolik hier ist klar.  Das Oval Office ist bereits umdekoriert, nun folgt die politische Renovierung. Joe Biden, frisch vereidigt, setzt sich an den »Resolute Desk«, an dem schon John F. Kennedy arbeitete. Er trägt eine schwarze Corona-Schutzmaske, ein fremder Anblick an diesem Ort. Auf der Kommode hinter ihm, auf der Donald Trump vor allem Orden präsentiert hatte, stehen nun gerahmte Familienfotos. Biden hat eine Kaffeetasse vor sich und einen enormen Stapel Ledermappen. Darin: 17 weitreichende Dekrete und Vorschriften, die der 46. Präsident der Vereinigten Staaten bereits an seinem ersten Tag im Amt unterschreiben will.  »Wir haben keine Zeit zu verlieren«, sagt er zu den Reportern und Fotografen, die sich um ihn drängeln. Dann greift er zum Stift. Es ist die Stunde Null der Ära Biden.Corona, Klima, Einwanderung Biden plant einen Blitzstart. In den nächsten Tagen und Wochen will er nicht nur Trumps Agenda abwickeln, sondern auch eigene Akzente setzen. Nach den nationalistischen, wissenschafts- und fremdenfeindlichen Trump-Jahren verordnet Biden den USA eine moderne, vorwärts gewandte Politik. Frei nach dem Motto: Zurück in die Zukunft. Foto:  ANDREW HARNIK / AFP Fotostrecke Amtseinführung Joe Biden Icon: Galerie 10 Bilder  Und da Biden nicht warten kann, bis sich der neue Kongress auf letztlich verwässerte Gesetze einigt, nutzt er seine, wenn auch beschränkte, Präsidialmacht der »Executive Orders«:  Am wichtigsten ist dabei natürlich die Corona-Pandemie. In seinem Dekret Nr. 1 verfügt Biden, dass auf allen Grundstücken und in allen Gebäuden, die unter die Zuständigkeit der Bundesregierung fallen, fortan Schutzmasken getragen werden müssen – und von allen Regierungsmitarbeitern im Dienst sowieso. Das betrifft zum Beispiel Postämter, Flugzeuge oder Nationalparks, aber auch, wie er es selbst vormacht, das Weiße Haus. Unter Trump waren Corona-Masken in der Regierungszentrale verpönt, weshalb sich etliche Mitarbeiter – und Trump selbst – mit dem Virus angesteckt hatten. Wesentlich auch: Nach Bidens Willen werden die Vereinigten Staaten wieder Mitglied der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der alte und neue Top-Virusexperte der Regierung, Anthony Fauci, soll auf Bitten Bidens an einer WHO-Krisensitzung teilnehmen. Dies wäre vor einigen Tagen noch undenkbar gewesen. Bidens Vorgänger Trump hatte den Abschied der USA aus der WHO angeordnet, weil er der Organisation Versagen in der Coronakrise vorwarf und internationaler Zusammenarbeit generell skeptisch gegenüberstand.Baustopp für Trumps »Mauer« Auch beim Klima verfügt Biden am »Day One« eine 180-Grad-Wende: Demnach sollen die USA ins Pariser Klimaschutzabkommen zurückkehren und dessen Selbstverpflichtu
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