Anzeige Sollte es noch Menschen geben, die im Wahn leben, nur der Zentralstaat und eine starke Bundesregierung seien in der Lage, den Kampf gegen die Pandemie aufzunehmen, sollten sich diese Toren eine Zahl merken: 650.000. An einem einzigen Tag, dem Mittwoch, gelang es, 656.357 Menschen zu impfen. Mehr als 300.000 Dosen spritzten die Hausärzte. In anderen Worten: Ohne ihren Einsatz würde es weiter so schleppend zugehen wie bisher. Wie sähe die Lage wohl heute aus, hätte die Regierung sofort das Netz der Arztpraxen genutzt, um alle Impfwilligen schnellstmöglich mit den nötigen Injektionen zu versorgen? In Deutschland ist der Irrglaube nicht totzukriegen, allein Vater Staat könne es richten. Nach gut 70 Jahren in der Marktwirtschaft müsste sich doch endlich die Einsicht durchgesetzt haben, dass Machtkonzentrationen nicht durch die guten Absichten derer harmlos werden, die sie schaffen. Im Gegenteil. Sie schaden. Grundsätzlich. Immer. Vielleicht führt die eindrucksvolle Zahl der Impfungen zu einem Lernprozess. Ein erster Schritt wäre nun, all diejenigen mit Impfstoff zu versorgen, die eine pharmazeutische oder medizinische Ausbildung besitzen – vom Apotheker bis zu den Ärzten in den Praxen, Betrieben und Amtsstuben. Nicht die Bundesregierung ist der beste Arzt und Apotheker, es sind die Pharmazeuten und Mediziner in den Dörfern und Städten. Anzeige Der gleiche Grundsatz gilt für die Pandemiebekämpfung als solche. Glaubt jemand tatsächlich, das Land stünde besser da, wenn die Bundesregierung durch ein erweitertes Infektionsschutzgesetz von Berlin aus die Virusbekämpfung an sich zöge? Bisher ist die Bundesregierung nur für eine Institution allein verantwortlich: für die Bundeswehr. Gerade diese dient leider nicht als Vorbild für den Zentralstaat. Die Bundesrepublik ist föderal aufgebaut – aus gutem Grund. Besäße sie darüber hinaus noch liberale Grundüberzeugungen, wofür eine Regierung steht und wofür nicht, wäre Deutschland moderner, beweglicher und auch krisenfähig. Eine gute Regierung hat sich zurückzuhalten Es braucht eine Regierung, die für Ruhe und Ordnung sorgt, eine, welche die Eigentumsrechte definiert und die Einhaltung von Verträgen erzwingt, den Wettbewerb fördert, sich für die Bekämpfung von Monopolen und die Beseitigung ihrer Folgewirkungen einsetzt und schließlich die private Wohlfahrt und in Not geratene Familien bei der Fürsorge unterstützt. Ansonsten aber hat sich eine gute Regierung zurückzuhalten, weil sie aus Erfahrung weiß: Die Hilfe des Staates schwächt die Selbsthilfe.
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