Ausgangssperre in den Niederlanden: Krawalle bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen

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Die verschärften Coronamaßnahmen haben in mehreren niederländischen Städten Krawalle ausgelöst. Kurz vor Beginn der Ausgangssperre um 21 Uhr am Sonntag kam es nach Angaben der Polizei in etwa zehn Städten zu Ausschreitungen.  Es ist die erste Ausgangssperre in dem EU-Land seit dem Zweiten Weltkrieg. Sie soll zunächst bis zum 9. Februar in Kraft bleiben und bei der Eindämmung der besonders ansteckenden Coronavirus-Variante helfen, die zuerst in England festgestellt worden war. Von 21 bis 4.30 Uhr müssen die Bürger künftig in ihren Wohnungen bleiben. Verstöße werden mit Geldbußen von 95 Euro bestraft. In Eindhoven und Den Haag wurden Geschäfte geplündert und Brände gelegt. In Eindhoven trieb die Polizei hunderte Demonstranten mit Tränengas auseinander, wie der Regionalsender Omroep Brabant berichtete. Mehrere Fahrzeuge seien dort in Brand gesteckt und Geschäfte am Hauptbahnhof geplündert worden. Mindestens 30 Menschen wurden festgenommen. Bürgermeister warnt vor gefährlicher Entwicklung Der Bürgermeister von Eindhoven, John Jorritsma, äußerte sich in drastischen Worten über die Eskalation der Proteste. Wenn die Lage sich weiter derart entwickle, »bewegen wir uns auf einen Bürgerkrieg zu«, sagte er vor Journalisten. Unruhen wurden auch aus Tilburg, Enschede, Venlo, Roermond, Breda, Arnheim und Apeldoorn gemeldet. Polizeiangaben zufolge wurden Einsatzkräfte in mehreren Städten mit Feuerwerkskörpern und Steinen angegriffen. Allein in Amsterdam gab es demnach etwa 170 Festnahmen. Mehr zum Thema Anti-Corona-Strategien: Die einen impfen, die anderen hoffen Von Nicola Abé, Heiner Hoffmann und Maria Stöhr Livedaten zum Coronavirus: Die wichtigsten Zahlen weltweit Von Marcel Pauly Livedaten zum Coronavirus: Die wichtigsten Zahlen für Deutschland Von Marcel Pauly  In der südöstlichen Provinz Limburg an der deutschen Grenze wurde die Militärpolizei zu Hilfe gerufen. In Enschede warfen Randalierer Steine auf ein Krankenhaus. Erst gegen Mitternacht kehrte nach Mitteilungen der Einsatzkräfte an den meisten Orten Ruhe ein.  Bereits am Abend zuvor hatte es in der Kleinstadt Urk nördlich von Amsterdam Krawalle gegeben. Dort hatten Jugendliche nach Polizeiangaben ein Corona-Testzentrum des Gesundheitsamtes in Brand gesteckt.
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