„ Wir haben keine Wirtschaftskrise, sondern wir haben eine Carekrise“, so beschreibt Almut Schnerring die aktuelle Lage von Sorge- und Fürsorgearbeit, der sogenannten Carearbeit. Zusammen mit Sascha Verlan hat sie am 29. Februar 2016 die Equal Care Day Initiative ins Leben gerufen, eine unabhängige und zivilgesellschaftliche Initiative. Warum am 29. Februar? Der Schalttag und die Care-Arbeit haben eines gemeinsam: Beide werden oft übergangen. Carearbeit wird häufig einfach vorausgesetzt und nicht als unverzichtbarer Faktor in unserem Wirtschaftssystem gewürdigt. Vor allem Frauen leisten diese „unsichtbare“ Carearbeit, ob im Privaten, im Ehrenamt oder im professionellen Bereich.
Die Auswirkungen des Lockdowns angesichts der Corona-Pandemie stellen nun unser Wirtschaftssystem infrage und legen die Systemfehler schonungslos offen: Das Caresystem ist die Basis der produktiven Wirtschaft. Carearbeit betrifft alle Menschen, und zwar von der Geburt bis hin zur Grabpflege, niemand ist völlig unabhängig von der Sorgearbeit anderer. Doch diesem Zusammenhang wurde bislang viel zu wenig Beachtung geschenkt.
Im Akademiegespräch mit Studienleiterin Dr. Kathrin S. Kürzinger plädieren Schnerring und Verlan dafür, Wirtschaft und Privatleben, also Produktionsarbeit und Reproduktionsarbeit, zusammenzudenken. Man sollte darüber hinaus nicht finanziell abgestraft werden darf, wenn man sich für eine Carekarriere entscheidet: „Wir müssen uns klar machen, dass Carearbeit keine Ressource ist, die endlos und umsonst zur Verfügung steht.“
Am diesjährigen Equal Care Day, dem 29. Februar 2020, haben Almut Schnerring und Sascha Verlan das Equal-Care-Day-Manifest initiiert, über das sie im Akademiegespräch ebenfalls berichten. Das Manifest fordert u.a. Caregutscheine für haushaltsnahe Dienstleistungen statt Einmalzahlungen, um einerseits Menschen von privater Carearbeit zu entlasten und andererseits die Anbieter von Carearbeit beispielsweise kleine Careunternehmen, die oftmals von Frauen gegründet werden, zu unterstützen.
Zur Person:
Almut Schnerring ist Sprecherzieherin, Hörfunk-Journalistin und Autorin. Sascha Verlan ist Autor, Herausgeber und Journalist. Das Paar hat drei Kinder, lebt und arbeitet in Bonn. Beide haben 2016 die Initiative Equal Care Day gegründet.
Mehr zum Thema unter diesen Links:
https://equalcareday.de/
https://equalcareday.de/manifest/
https://equalcareday.de/was-ist-mental-load/
Zum Themenbereich Vereinbarkeit von Familie und Beruf
an der Evangelischen Akademie im Rheinland:
https://www.kirche-arbeit-wirtschaft.de/
Die Auswirkungen des Lockdowns angesichts der Corona-Pandemie stellen nun unser Wirtschaftssystem infrage und legen die Systemfehler schonungslos offen: Das Caresystem ist die Basis der produktiven Wirtschaft. Carearbeit betrifft alle Menschen, und zwar von der Geburt bis hin zur Grabpflege, niemand ist völlig unabhängig von der Sorgearbeit anderer. Doch diesem Zusammenhang wurde bislang viel zu wenig Beachtung geschenkt.
Im Akademiegespräch mit Studienleiterin Dr. Kathrin S. Kürzinger plädieren Schnerring und Verlan dafür, Wirtschaft und Privatleben, also Produktionsarbeit und Reproduktionsarbeit, zusammenzudenken. Man sollte darüber hinaus nicht finanziell abgestraft werden darf, wenn man sich für eine Carekarriere entscheidet: „Wir müssen uns klar machen, dass Carearbeit keine Ressource ist, die endlos und umsonst zur Verfügung steht.“
Am diesjährigen Equal Care Day, dem 29. Februar 2020, haben Almut Schnerring und Sascha Verlan das Equal-Care-Day-Manifest initiiert, über das sie im Akademiegespräch ebenfalls berichten. Das Manifest fordert u.a. Caregutscheine für haushaltsnahe Dienstleistungen statt Einmalzahlungen, um einerseits Menschen von privater Carearbeit zu entlasten und andererseits die Anbieter von Carearbeit beispielsweise kleine Careunternehmen, die oftmals von Frauen gegründet werden, zu unterstützen.
Zur Person:
Almut Schnerring ist Sprecherzieherin, Hörfunk-Journalistin und Autorin. Sascha Verlan ist Autor, Herausgeber und Journalist. Das Paar hat drei Kinder, lebt und arbeitet in Bonn. Beide haben 2016 die Initiative Equal Care Day gegründet.
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