WELT THEMA: US-Wahl 2020 - Präsident Trump dreht richtig auf

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Die einflussreiche und langjährige Beraterin von US-Präsident Donald Trump, Kellyanne Conway, verlässt das Weiße Haus. Sie wolle mehr Zeit mit ihren vier Kindern verbringen und werde zum Monatsende gehen, kündigte Conway am Sonntag an. Sie war bekannt dafür, Trump nach kritischen Medienberichten zu verteidigen und umstrittene Gegenargumente zu liefern. Einmal betonte sie die Vorteile «alternativer Fakten», um eigene Argumente zu stärken - der Begriff wurde in Deutschland zum Unwort des Jahres gekürt.

Conway war 2016 Trumps Wahlkampfmanagerin und die erste Frau, die einen Wahlkampf erfolgreich leitete. Sie wurde dann hochrangige Beraterin des Präsidenten. In dieser Woche soll sie trotz ihres nun verkündeten Rückzugs beim Parteitag der Republikaner sprechen. Zuletzt kursierten viele Gerüchte über ihre Familie und eine etwaige Ehekrise mit ihrem Mann George Conway.

Dieser hat sich zu einem ausgesprochenen Trump-Kritiker entwickelt und arbeitet für das Lincoln Project, einer Gruppe von Republikanern, die Trump aus dem Amt vertreiben wollen. «Wir sind uns bei vielem uneins, aber wir sind vereint in dem was, am wichtigsten ist: die Kinder», schrieb Kellyanne Conway über sich und ihren Mann. «Fürs Erste, und für meine Kinder wird es weniger Drama und mehr Mama sein.» Sie wolle ihnen unter anderem dabei helfen, während der Coronavirus-Pandemie von Zuhause aus zu lernen. George Conway gab ebenfalls bekannt, vorerst eine Pause einzulegen und sein Engagement bei Twitter und beim Lincoln Project ruhen zu lassen.

Kellyanne Conway hat jahrelang als Meinungsforscherin für die Republikaner gearbeitet und ursprünglich Senator Ted Cruz bei den Vorwahlen 2016 unterstützt. Sie wechselte in Trumps Wahlkampfteam als Steve Bannon der Vorsitzende wurde. Er wurde vor zwei Tagen wegen Betrugs angeklagt.

Für Trumps Wiederwahlkampagne war Conway als informelle Beraterin tätig, sie weigerte sich aber, dort eine umfassende Rolle einzunehmen. Ihr Rückzug aus dem Weißen Haus kommt für Trump zum ungünstigen Zeitpunkt. Er liegt in den Umfragen hinter seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden.

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