RKI-Forscher warnt: Notbremse vielmehr eine Betriebsanleitung für erfolgreichen Dauer-Lockdown

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iStock / Getty Images Plus/Heyde/Hu Berlin Dirk Brockmann berechnet für das Robert-Koch-Institut die Entwicklung der Pandemie Montag, 19.04.2021, 12:47  RKI-Physiker Dirk Brockmann hält die von der Regierung angestrebte Corona-Notbremse für nicht sinnvoll. Sie führe in einen "Dauer-Lockdown", warnt er. Es braucht einen klaren Weg dafür, dass sich das Virus nach einem Lockdown nicht erneut ausbreitet.  Brockmann, der die Projektgruppe Epidemiologische Modellierung von Infektionskrankheiten am Robert-Koch-Institut leitet, hält die Corona-Notbremse ab dem Inzidenz-Schwellenwert von 100 für nicht sinnvoll. "Wenn wir jetzt immer bei einer Inzidenz knapp unter 100 lockern, müssen wir kurz darauf wieder schließen", erklärte der Physiker und Biologie-Professor im Nachrichtenmagazin "Spiegel". Er kritisiert: "Das ist eine Betriebsanleitung für einen erfolgreichen Dauer-Lockdown." Brockmann gehört zur Initiative "No Covid", einer Gruppe von 14 renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern um die Virologin Melanie Brinkmann, den Intensivmediziner Michael Hallekvon und den Ökonom und ifo-Präsident Clemens Fuest. Ihr großer Corona-Ratgeber Gut informiert durch die Krise: Experten erklären, was Sie jetzt über Covid-19 wissen müssen. Jetzt als digitales Heft kaufen   Die Initiative betont die Bedeutung der 7-Tage-Inzidenz. "Die Inzidenzwerte waren im gesamten bisherigen Pandemieverlauf eng gekoppelt an nachfolgende, steigende Infektionen bei Risikogruppen, Hospitalisierungen, Intensivbettenbelegungen und Todesfälle durch Covid-19." In einem ersten Schritt müsse die deshalb die aktuell sehr hohe Inzidenz deutlich nach unten gedrückt werden. Mit Hilfe eines kurzen, harten Lockdowns, so die Forscher. Surf-Tipp: News zur Pandemie im News-Ticker von FOCUS OnlineDas Ziel: eine null Risikoinzidenz Aktuell werden viele Stimmen laut, die einen "harten Lockdown" fordern. Doch der Begriff sei zu abstrakt, warnt Brockmann. Die Regierung müsse eine klare Perspektive aufzeigen, für die es sich lohnt, sich einzuschränken. "Zum Beispiel eine sehr niedrige Inzidenz, mit der man kontrolliert öffnen kann, ohne dass die Fallzahlen direkt wieder in die Höhe schießen", so der Physiker. Gleichzeitig müsse aufgezeigt werden, wie man dort hin komme. Das Ziel der "No Covid"-Initiative: "eine null Risikoinzidenz". Das heißt keine Corona-Fälle, die nicht zurückverfolgt werden können. Um schnell ein sogenanntes Niedriginzidenzniveau zu erreichen, seien konsequente Maßnahmen nötig. Das zeige der Vergleich mit Portugal oder Irland.  Our World in Data Corona-Infektionszahlen im Vergleich Deutschland, Irland, Portugal Our World in Data Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 - Vergleich Deutschland, Irland, Portugal  Beispiel Portugal / Irland zeigt: Es ist möglich In beiden Ländern sorgte die britische Mutation B.1.1.7. für einen extremen Anstieg der Infektions- und Todesfälle. Als Reaktion wurde in beiden Ländern ein harter Lockdown verhängt - inklusive Ausgangssp
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