Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier haben am Sonntag in Berlin an der zentralen Gedenkveranstaltung für die offiziell rund 80.000 Corona-Opfer in Deutschland teilgenommen. Auch einige Angehörige von Verstorbenen nahmen an der Gedenkveranstaltung im Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt teil. Zuvor fand eine Trauerveranstaltung in der Berliner Gedächtniskirche statt.
Steinmeier mahnte in seiner Rede: "Wir wollen heute als Gesellschaft derer gedenken, die in dieser dunklen Zeit einen einsamen und oft qualvollen Tod gestorben sind. 80.000 Menschen sind dem Virus in unserem Land bisher zum Opfer gefallen. Aber mein Eindruck ist, dass wir uns als Gesellschaft nicht oft genug bewusst machen, dass hinter all den Zahlen Schicksale, Menschen stehen. Ihr Leiden und ihr Sterben sind in der Öffentlichkeit oft unsichtbar geblieben."
Die Zahl der Todesfälle, die mit einer COVID-19-Infektion in Deutschland in Verbindung gebracht werden, lag am Sonntag bei 79.914. Das ist die fünfthöchste Zahl in Europa, nach Großbritannien, Italien, Russland und Frankreich.
In den vergangenen zwei Monaten haben die Infektionen wieder deutlich zugenommen. Die Bundesregierung ist bestrebt, einen Gesetzentwurf durch das Parlament zu bringen, der eine "Notbremse", also verpflichtende Einschränkungen in Gebieten vorschreibt, in denen es wöchentlich mehr als 100 neue Fälle pro 100.000 Einwohner gibt. Am Sonntag lag die Quote bundesweit bei 162.
Das Gesetz würde die Schließung von Geschäften, Kultur- und Sporteinrichtungen, persönlichen Kontaktbeschränkungen und nächtliche Ausgangssperren vorschreiben.
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