Malaria und die Zusammenhänge zwischen Materialität und Kultur in der Geschichtswissenschaft

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PD Dr. Richard Hölzl, Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Universität Göttingen, verdeutlicht die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Seuchen in der Umweltgeschichte, einem Teilbereich der Geschichtswissenschaft, anhand zwei ausgewählter Beispielstudien: John Robert McNeills Buch „Mosquito Empires“, veröffentlicht 2012, und Timothy Mitchells Buch „Rule of Experts“ aus dem Jahr 2002. Der Vortrag gehört zur Vorlesungsreihe „Resilienzen – Über den Umgang des Menschen mit Pandemien und anderen Katastrophen in der Geschichte“, die wir hier als Audiobeiträge für alle Interessierten veröffentlichen.

Seuchen und Katastrophen haben in der Geschichte immer wieder die menschlichen Gemeinschaften bedroht – die vermeintliche Hilflosigkeit ebenso wie die Konfrontation mit dem Tod erschreckt die Menschen bis heute. Stets ging es zunächst darum, die Gefahr richtig wahrzunehmen, ihr nach Möglichkeit vorzubeugen und sich auf ihre Bewältigung vorzubereiten; dann waren Schutz und Hilfe für die Betroffenen bereitzustellen. Schließlich musste versucht werden, unter den geänderten Bedingungen das menschliche Miteinander neu oder anders zu organisieren – und neu zu überdenken, wie im Wiederholungsfall zu verfahren sei.

Die digitale Vorlesungsreihe will das Spannungsfeld zwischen der Verletzbarkeit menschlicher Gesellschaften (Vulnerabilität) und ihrem Willen zum Schutz und zur Reorganisation (Resilienz) ausloten. Nach einer thematischen und begrifflichen Einführung behandelt der Podcast – der für Studierende der Universität Göttingen über Stud.IP auch als Slidecast verfügbar ist – zunächst eine Reihe von Krankheitswellen und Naturkatastrophen samt den Folgen und Reaktionen der Gesellschaften von der Antike bis ins 20. Jahrhundert. Im zweiten Teil der Vorlesungsreihe stehen sodann die Reaktionen, Strategien der Bewältigung und des Schutzes ebenso wie die hiermit verknüpften Diskurse im Fokus, ging es doch in sehr vielen Fällen um die Diskurshoheit und um Fragen der Macht.

Es referieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte, dem Institut für Historische Landesforschung, dem Althistorischen Seminar, dem Seminar für Klassische Philologie, dem Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, dem Ostasiatischen Seminar und dem Center für Modern Indian Studies. Sie berichten vielfach aus ihren aktuell laufenden Forschungen. Die insgesamt 17 Vorträge werden im Laufe des Sommersemesters 2020 als Audiobeiträge auf unserem YouTube-Kanal erscheinen. Wir wünschen viel Freue mit "audiophil.gö".

Mehr Informationen zur Vortragsreihe: https://www.uni-goettingen.de/audiophil-goe
Mehr über die Philosophische Fakultät: https://www.uni-goettingen.de/philfak/


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