Introducing the Rhine-Ruhr Centre for Science Communication Research

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Um die Forschung über Wissenschaftskommunikation in Deutschland nachhaltig voranzubringen, fördert die Volkswagen-Stiftung vier neue Forschungszentren mit insgesamt 15 Mio. Euro. Eines dieser Zentren wird das RHINE-RUHR CENTRE FOR SCIENCE COMMUNICATION RESEARCH, an dem das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) unter der Federführung von Direktorin Julika Griem beteiligt ist. Weitere Projektpartner sind das Institut für Journalistik der Technischen Universität Dortmund, das Forum Internationale Wissenschaft Bonn (FIW) sowie das Institut für Medienentwicklung und Medienanalyse der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Sankt Augustin.

Angesichts der gegenwärtigen Krise der Faktizität verfolgt das Projekt das Ziel, sowohl die Inhalte von Wissenschaftskommunikation als auch die Strukturen ihrer Erforschung zu reorganisieren. Das Konsortium fokussiert dabei zum einen auf das interdisziplinäre Feld der Wissenschaftsforschung mit Subdisziplinen wie Soziologie, Philosophie und Wissenschaftsgeschichte, aber auch auf Spezialgebiete wie die Bibliometrie und die Datenwissenschaften. In drei Teilprojekten sollen Heuristiken, Qualitätsstandards und Formate entwickelt werden, um eine besser informierte Öffentlichkeit zu befähigen, sich noch aktiver in die Kommunikation mit der Wissenschaft und ihren Institutionen einzubringen. Mit den Praxispartnern Science Media Center (SMC) und der Wissenschaftspressekonferenz (WPK) sollen zudem Infrastrukturen für den Austausch zwischen Wissenschaft, Journalismus, Politik und weiteren Zielgruppen entwickelt werden.

Während mit Hilfe der interdisziplinären Wissenschaftsforschung ein Orientierungswissen zur Einschätzung wissenschaftlicher Praktiken und Wissensformen über die gesamte disziplinäre Breite (inklusive der Natur- und Technikwissenschaften) erarbeitet wird, soll in einem parallelen Ansatz die WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATION VON SOZIAL- UND GEISTESWISSENSCHAFTEN ins Zentrum der Forschung am neuen Rhine-Ruhr Centre gestellt werden. Diese Fachkulturen und ihre epistemologischen und institutionellen Eigenheiten sind aufgrund ihres Kontextualisierungs- und Orientierungspotentials für den öffentlichen Diskurs über Wissenschaft unverzichtbar. Sie tragen dazu bei, Befunde auch aus anderen Disziplinen zu jenen größeren Zusammenhängen zu integrieren, auf die sich gesellschaftliche und politische Akteure gerade unter populistischem Druck stützen müssen.

In der Ausschreibung „Wissenschaftskommunikation hoch drei“ der Volkswagenstiftung konnten sich Projekte bewerben, in denen die drei Perspektiven Wissenschaftskommunikationsforschung, Fachwissenschaft und Kommunikationspraxis zusammenwirken. Der Förderzeitraum beträgt fünf Jahre und kann um maximal drei Jahre verlängert werden. Die neu etablierten Zentren sollen auch über den Förderzeitraum hinaus dauerhaft von den Heimatuniversitäten unterstützt werden.

Das Echo auf die Ausschreibung war laut Volkswagenstiftung enorm: Es wurden 27 Anträge von Konsortien mit 500 Einzelpersonen aus 300 Institutionen in 24 Ländern eingereicht. Neben dem Verbund Dortmund, Essen, Bonn erhielten Konsortien in München, Kiel und Tübingen den Zuschlag.
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