Corona hat unser Leben und Arbeiten verändert – auch auf politischer Ebene. So lud Johannes Becher, Grüner Landtagsabgeordneter aus Freising, am 13. Juli 2020 online zu einer Veranstaltung über Ultrafeinstaub (UFP) am Flughafen ein. Zu Gast waren Dr. Diana Rose vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) sowie die beiden Vorsitzenden des Bürgervereins Freising zur Vermeidung von Lärm und Schadstoffbelastungen e.V., Dr. Reinhard Kendlbacher und Wolfgang Herrmann.
UFP sind ultrafeine Partikel (Ultrafeinstaub), die vorwiegend bei Verbrennungsprozessen entstehen und aufgrund ihrer geringen Größe über die Atemluft tief in die Lunge und von dort aus bis in die Blutbahn eindringen können. Alle toxikologischen Studien belegen die gesundheitsschädigende Wirkung der Partikel. Die epidemiologischen Zusammenhänge zwischen Dosis und Wirkung sowie die Auswirkungen der chemischen Zusammensetzung sind aber bisher nicht ausreichend erforscht. „Umso wichtiger ist es, mehr Langzeitmessungen einzurichten, um eine bessere Datenbasis zur Erstellung von Studien und Einschätzung der gesundheitlichen Auswirkungen zu schaffen“, erklärt Dr. Rose und betont: „Die Landesregierung Hessen hat die Notwendigkeit für Messungen erkannt und plant auch schon die Durchführung einer Wirkungsstudie.“
Bereits seit 2015 misst das Hessische Landesamt rund um den Flughafen Frankfurt das Aufkommen von Ultrafeinstaub. Seitdem wurde das Messnetz bereits mehrfach erweitert. Inzwischen gibt es sieben Messstationen, auch auf dem Flughafengelände selbst. Die Ergebnisse sind aussagekräftig: Der Flugbetrieb ist demnach eine bedeutende Quelle für ultrafeine Partikel und trägt bis zu einer Entfernung von mindestens 10 km deutlich zur Erhöhung der Konzentration im Umfeld des Flughafens bei. Je näher der Messstandort sich am Flughafen befindet, desto höher ist auch der Beitrag des Flugbetriebs an der UFP-Konzentration. Am stärksten von der Belastung betroffen sind die Regionen, die sich in der Abluft des Flughafens befinden. Hauptsächlich verantwortlich für das Aufkommen der Schadstoffe ist der Ausstoß auf dem Flughafengelände selbst (durch Verbrennungsprozess während der Abfertigung des Flugzeugs, Rollen auf dem Feld, Starts und Landungen), aber auch Emissionen bei niedriger Flughöhe (z.B. im Landeanflug unter 400 Metern Höhe).
„Es wäre sinnvoll, ein solches Messnetz an jedem größeren Flughafen in Deutschland einzurichten“, betont Johannes Becher und spielt damit auch auf die langjährige Blockadehaltung der Bayerischen Staatsregierung und der Flughafen München GmbH (FMG) gegenüber UFP-Messungen im Flughafenumfeld an. Ein offizielles Messnetz sei auch vom Bürgerverein Freising ständig geordert worden. Obwohl hundertprozentige Tochter der öffentlichen Hand, verwehrt sich die FMG gegen wissenschaftliche UFP-Messungen auf ihrem Gelände; die Staatsregierung ließ lange gewähren. Nur durch den gesellschaftlichen und politischen Druck von Grünen und dem Bürgerverein Freising, hat das Umweltministerium nun endlich die Einrichtung zweier Messstandorte bis Ende des Jahres zugesichert. In Hessen dagegen zeigt sich die Fraport AG durchaus kooperativ, unterstützt die Messungen zum Teil sogar finanziell. „So viel Kooperationsbereitschaft würde ich mir von der FMG auch mal wünschen! Die Staatsregierung muss hier endlich ihren Einfluss als Mehrheitsgesellschafterin der FMG geltend machen“, fordert Becher.
Bis zur Einrichtung der Messstandorte durch das Umweltministerium wird sich weiterhin der Bürgerverein Freising der Erfassung des UFP-Aufkommens im Flughafenumfeld annehmen. Schon seit 2017 misst der Verein ehrenamtlich. Gerade jetzt sind die Messungen besonders spannend, da die deutlich verringerten Werte durch die Einschränkungen des Flugverkehrs während der Corona-Pandemie einen aussagekräftigen Vergleich zu den UFP-Emissionen des üblichen Flugaufkommens darstellen. Inzwischen wurde der Verein deshalb offiziell vom Landkreis Freising mit Messungen beauftragt, da das Umweltministerium den vorzeitigen Beginn der Messungen von staatlicher Seite abgelehnt hatte. Der Bürgerverein sieht seine Arbeit durch die Ausführungen von Dr. Rose zu den Messungen in Hessen bestätigt. Auch für den Flughafen München seien die Ergebnisse ganz ähnlich. Mittelfristig müssten aber mehr als die geplanten zwei Messstationen vom Umweltministerium eingerichtet werden: 10 Messgeräte formuliert der Bürgerverein als Ziel – ganz nach dem Motto „Klotzen statt Kleckern!“
„Die bisherigen Erkenntnisse aus Hessen decken sich weitestgehend mit den Ergebnissen der ehrenamtlichen Messungen des Bürgervereins. Mir ist es wichtig zu klären, wie gefährlich diese ultrafeinen Partikel für die menschliche Gesundheit sind. Dafür ist die Erhebung der Daten ein wichtiger Schritt und eine wertvolle Arbeit“, betont Becher.
UFP sind ultrafeine Partikel (Ultrafeinstaub), die vorwiegend bei Verbrennungsprozessen entstehen und aufgrund ihrer geringen Größe über die Atemluft tief in die Lunge und von dort aus bis in die Blutbahn eindringen können. Alle toxikologischen Studien belegen die gesundheitsschädigende Wirkung der Partikel. Die epidemiologischen Zusammenhänge zwischen Dosis und Wirkung sowie die Auswirkungen der chemischen Zusammensetzung sind aber bisher nicht ausreichend erforscht. „Umso wichtiger ist es, mehr Langzeitmessungen einzurichten, um eine bessere Datenbasis zur Erstellung von Studien und Einschätzung der gesundheitlichen Auswirkungen zu schaffen“, erklärt Dr. Rose und betont: „Die Landesregierung Hessen hat die Notwendigkeit für Messungen erkannt und plant auch schon die Durchführung einer Wirkungsstudie.“
Bereits seit 2015 misst das Hessische Landesamt rund um den Flughafen Frankfurt das Aufkommen von Ultrafeinstaub. Seitdem wurde das Messnetz bereits mehrfach erweitert. Inzwischen gibt es sieben Messstationen, auch auf dem Flughafengelände selbst. Die Ergebnisse sind aussagekräftig: Der Flugbetrieb ist demnach eine bedeutende Quelle für ultrafeine Partikel und trägt bis zu einer Entfernung von mindestens 10 km deutlich zur Erhöhung der Konzentration im Umfeld des Flughafens bei. Je näher der Messstandort sich am Flughafen befindet, desto höher ist auch der Beitrag des Flugbetriebs an der UFP-Konzentration. Am stärksten von der Belastung betroffen sind die Regionen, die sich in der Abluft des Flughafens befinden. Hauptsächlich verantwortlich für das Aufkommen der Schadstoffe ist der Ausstoß auf dem Flughafengelände selbst (durch Verbrennungsprozess während der Abfertigung des Flugzeugs, Rollen auf dem Feld, Starts und Landungen), aber auch Emissionen bei niedriger Flughöhe (z.B. im Landeanflug unter 400 Metern Höhe).
„Es wäre sinnvoll, ein solches Messnetz an jedem größeren Flughafen in Deutschland einzurichten“, betont Johannes Becher und spielt damit auch auf die langjährige Blockadehaltung der Bayerischen Staatsregierung und der Flughafen München GmbH (FMG) gegenüber UFP-Messungen im Flughafenumfeld an. Ein offizielles Messnetz sei auch vom Bürgerverein Freising ständig geordert worden. Obwohl hundertprozentige Tochter der öffentlichen Hand, verwehrt sich die FMG gegen wissenschaftliche UFP-Messungen auf ihrem Gelände; die Staatsregierung ließ lange gewähren. Nur durch den gesellschaftlichen und politischen Druck von Grünen und dem Bürgerverein Freising, hat das Umweltministerium nun endlich die Einrichtung zweier Messstandorte bis Ende des Jahres zugesichert. In Hessen dagegen zeigt sich die Fraport AG durchaus kooperativ, unterstützt die Messungen zum Teil sogar finanziell. „So viel Kooperationsbereitschaft würde ich mir von der FMG auch mal wünschen! Die Staatsregierung muss hier endlich ihren Einfluss als Mehrheitsgesellschafterin der FMG geltend machen“, fordert Becher.
Bis zur Einrichtung der Messstandorte durch das Umweltministerium wird sich weiterhin der Bürgerverein Freising der Erfassung des UFP-Aufkommens im Flughafenumfeld annehmen. Schon seit 2017 misst der Verein ehrenamtlich. Gerade jetzt sind die Messungen besonders spannend, da die deutlich verringerten Werte durch die Einschränkungen des Flugverkehrs während der Corona-Pandemie einen aussagekräftigen Vergleich zu den UFP-Emissionen des üblichen Flugaufkommens darstellen. Inzwischen wurde der Verein deshalb offiziell vom Landkreis Freising mit Messungen beauftragt, da das Umweltministerium den vorzeitigen Beginn der Messungen von staatlicher Seite abgelehnt hatte. Der Bürgerverein sieht seine Arbeit durch die Ausführungen von Dr. Rose zu den Messungen in Hessen bestätigt. Auch für den Flughafen München seien die Ergebnisse ganz ähnlich. Mittelfristig müssten aber mehr als die geplanten zwei Messstationen vom Umweltministerium eingerichtet werden: 10 Messgeräte formuliert der Bürgerverein als Ziel – ganz nach dem Motto „Klotzen statt Kleckern!“
„Die bisherigen Erkenntnisse aus Hessen decken sich weitestgehend mit den Ergebnissen der ehrenamtlichen Messungen des Bürgervereins. Mir ist es wichtig zu klären, wie gefährlich diese ultrafeinen Partikel für die menschliche Gesundheit sind. Dafür ist die Erhebung der Daten ein wichtiger Schritt und eine wertvolle Arbeit“, betont Becher.
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