Netzwerk solidarisches Gesundheitswesen Konstanz
Kontakt: [email protected] Organisier Dich!
Diese Mauern müssen weg - Gesundheit solidarisch gestalten
Die Corona-Pandemie hat das Gesundheitswesen auf dramatische Weise wieder in den Fokus gerückt. Fehlende Kapazitäten und fehlendes Personal sind ein druchgängiges Problem. Die Beschäftigten sind chronisch überarbeitet und es ist kein Ende in Sicht. Jetzt zeigt sich wohin sich ein Gesundheitswesen entwickelt, in dem Einrichtungen geführt werden wie Fabriken.
[Auch mit Corona, im Krankenhaus nichts neues...]
Doch was in der Pandemie sichtbar wurde ist alles andere als neu. Seit Jahren wird das Gesundheitswesen massive zu einem Wirtschaftszweig umgebaut. Ausgehend von der Idee, dass nur durch marktwirtschaftliche Konkurrenz und durch Druck auf die Einrichtungen das Gesundheitswesen gesellschaftlich sinnvoll gestaltet werden kann.
[Investitionskosten werden vom Bundesland nicht übernommen]
Krankenhäuser kosten Geld. Zum einen durch den laufenden Betrieb, zum anderen muss in ein Krankenhaus immer wieder investiert werden; neue Geräte; Sannierung der Gebäude, [...] Nach Krankenhausfinanzierungsgesetz übernimmt das Bundesland die Investionskosten. Doch werden diese Kosten tatsächlich nicht einmal zur Hälfte übernommen. Da Krankenhäuser aber investieren müssen, bleibt nur die Möglichkeit dieses Geld im laufenden Betrieb zu ‚erwirtschaften‘. Konkret heißt das die Beschäftigten müssen diese Mittel zusätzlich durch ihre Arbeit generieren.
Die Unterfinanzierung der Krankenhäuser steht sinnbildlich für das, was falsch läuft im gesamten Gesundheitssektor, in der Altenpflege, dem Rettungsdienst, den Servicebeschäftigten (eher Bereich statt beschäftigte?) und letztlich allen Bereichen in denen bezahlte Sorgearbeit [care arbeit*] erbracht wird. Die Fehler des ungenügenden Systems müssen die Beschäftigten und Patient*innen ausbaden.
[Personalbemessung nach Bedarf]
Doch auch kurzfristig sind erste Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen durchaus möglich. Angefangen bei einer bedarfsgerechten Personalbemessung und nicht Mindeststandards wie die ‚Pflegepersonal Untergrenzen Verordnung‘ die nur sagt wie viele Pflegekräfte MINDESTENS eingesetzt werden müssen ohne zu definieren wieviele Beschäftigte es eigentlich bräuchte um fachgerecht gut zu pflegen. Dazu haben die Deutsche Krankenhaus Gesellschaft, der Deutsche Pflegerat und die Gewerkschaft für das Gesundheits- und Sozialwesen ver.di ein Instrument zur Ermittlung des notwendigen Personals, die ‚PPR 2.0‘ (Pflegepersonalregelung) entwickelt. Leider ist die Politik bis jetzt nicht an einer zügigen Umsetzung interessiert.
... und was kann man da jetzt machen?
Als Netzwerk für ein solidarisches Gesundheitswesen wollen wir öffentlich aktiv werden und Andere dabei unterstützen aktiv zu werden. Wir wollen Mißstände aufzeigen, Kämpfe von Beschäftigten unterstützen und vor allem wollen wir ins Gespräch kommen und eine breite gesellschaftliche Diskussion anregen:
Welche Aufgaben müssen Einrichtungen des Gesundheitswesen erfüllen?
Welchen Stellenwert hat ‚Gesundheit‘ für unsere Gesellschaft?
Wie kann ein solidarisches Gesundheitswesen aufgebaut werden?
Wir wollen Räume schaffen in denen Betroffene, Beschäftigte und Interessierte sich solidarisch austauschen, Aktivitäten planen, sich schulen und Aktionen vorbereiten können.
*[care arbeit]: Care-Arbeit oder Sorgearbeit beschreibt die Tätigkeiten des Sorgens und Sichkümmerns. Darunter fällt Kinderbetreuung oder Altenpflege, aber auch familiäre Unterstützung, häusliche Pflege oder Hilfe unter Freunden (vgl. https://www.bpb.de/politik/innenpolitik/care-arbeit/)
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Diese Mauern müssen weg - Gesundheit solidarisch gestalten
Die Corona-Pandemie hat das Gesundheitswesen auf dramatische Weise wieder in den Fokus gerückt. Fehlende Kapazitäten und fehlendes Personal sind ein druchgängiges Problem. Die Beschäftigten sind chronisch überarbeitet und es ist kein Ende in Sicht. Jetzt zeigt sich wohin sich ein Gesundheitswesen entwickelt, in dem Einrichtungen geführt werden wie Fabriken.
[Auch mit Corona, im Krankenhaus nichts neues...]
Doch was in der Pandemie sichtbar wurde ist alles andere als neu. Seit Jahren wird das Gesundheitswesen massive zu einem Wirtschaftszweig umgebaut. Ausgehend von der Idee, dass nur durch marktwirtschaftliche Konkurrenz und durch Druck auf die Einrichtungen das Gesundheitswesen gesellschaftlich sinnvoll gestaltet werden kann.
[Investitionskosten werden vom Bundesland nicht übernommen]
Krankenhäuser kosten Geld. Zum einen durch den laufenden Betrieb, zum anderen muss in ein Krankenhaus immer wieder investiert werden; neue Geräte; Sannierung der Gebäude, [...] Nach Krankenhausfinanzierungsgesetz übernimmt das Bundesland die Investionskosten. Doch werden diese Kosten tatsächlich nicht einmal zur Hälfte übernommen. Da Krankenhäuser aber investieren müssen, bleibt nur die Möglichkeit dieses Geld im laufenden Betrieb zu ‚erwirtschaften‘. Konkret heißt das die Beschäftigten müssen diese Mittel zusätzlich durch ihre Arbeit generieren.
Die Unterfinanzierung der Krankenhäuser steht sinnbildlich für das, was falsch läuft im gesamten Gesundheitssektor, in der Altenpflege, dem Rettungsdienst, den Servicebeschäftigten (eher Bereich statt beschäftigte?) und letztlich allen Bereichen in denen bezahlte Sorgearbeit [care arbeit*] erbracht wird. Die Fehler des ungenügenden Systems müssen die Beschäftigten und Patient*innen ausbaden.
[Personalbemessung nach Bedarf]
Doch auch kurzfristig sind erste Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen durchaus möglich. Angefangen bei einer bedarfsgerechten Personalbemessung und nicht Mindeststandards wie die ‚Pflegepersonal Untergrenzen Verordnung‘ die nur sagt wie viele Pflegekräfte MINDESTENS eingesetzt werden müssen ohne zu definieren wieviele Beschäftigte es eigentlich bräuchte um fachgerecht gut zu pflegen. Dazu haben die Deutsche Krankenhaus Gesellschaft, der Deutsche Pflegerat und die Gewerkschaft für das Gesundheits- und Sozialwesen ver.di ein Instrument zur Ermittlung des notwendigen Personals, die ‚PPR 2.0‘ (Pflegepersonalregelung) entwickelt. Leider ist die Politik bis jetzt nicht an einer zügigen Umsetzung interessiert.
... und was kann man da jetzt machen?
Als Netzwerk für ein solidarisches Gesundheitswesen wollen wir öffentlich aktiv werden und Andere dabei unterstützen aktiv zu werden. Wir wollen Mißstände aufzeigen, Kämpfe von Beschäftigten unterstützen und vor allem wollen wir ins Gespräch kommen und eine breite gesellschaftliche Diskussion anregen:
Welche Aufgaben müssen Einrichtungen des Gesundheitswesen erfüllen?
Welchen Stellenwert hat ‚Gesundheit‘ für unsere Gesellschaft?
Wie kann ein solidarisches Gesundheitswesen aufgebaut werden?
Wir wollen Räume schaffen in denen Betroffene, Beschäftigte und Interessierte sich solidarisch austauschen, Aktivitäten planen, sich schulen und Aktionen vorbereiten können.
*[care arbeit]: Care-Arbeit oder Sorgearbeit beschreibt die Tätigkeiten des Sorgens und Sichkümmerns. Darunter fällt Kinderbetreuung oder Altenpflege, aber auch familiäre Unterstützung, häusliche Pflege oder Hilfe unter Freunden (vgl. https://www.bpb.de/politik/innenpolitik/care-arbeit/)
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