Fair spielen - Nachhaltigkeit im Kinderzimmer | ARTE Re:

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Weihnachten steht vor der Tür – und damit die wichtigste Jahreszeit für die Spielzeugindustrie, mit einem Umsatz von 7,5 Mrd. Euro, allein in Deutschland. Ein Großteil der Spielzeuge ist als Wegwerfware konzipiert, lässt sich nicht reparieren oder nachträglich ergänzen. Nachhaltigkeit spielt beim Spielzeug kaum eine Rolle, ebenso wie Diversität. Aber das geht auch anders.

Claire Tournefier aus Paris gehört zu den Pionieren einer Bewegung, die den Umgang mit Spielzeugen erneuern will. Ihr Verein Rejoue – übersetzt: „wieder damit spielen“ – sammelt im großen Stil altes oder ausrangiertes Spielzeug. In eigenen Werkstätten wird es aufbereitet. Die Autos, Puppen und Teddys sorgen dann in Kindergärten oder bei sozial benachteiligten Familien für strahlende Kinderaugen. Nachhaltiges Spielzeug ist vor allem eine Frage der Herstellung. Die Firma Gollnest und Kiesel (GoKi) aus der Nähe von Hamburg versucht seit Gründung, den Nachhaltigkeitsgedanken in allen Aspekten der Produktion einfließen zu lassen. Das beginnt beim Rohmaterial: GoKi pflanzt regelmäßig Wälder nach. Das Holz wird in klimaneutralen Werken verarbeitet, die Farben sind umweltschonend, und die Konstruktion ist auf Langlebigkeit ausgelegt. Rund 2 Millionen Tonnen Altpapier fallen jährlich allein in Österreich an. Barbara Höller aus Wien brachte das auf eine Idee: Sie und ihre Kinder entwarfen spezielle „Sticker-Sets“, mit denen Pappkartons in Spielzeug verwandelt werden können: in Rennautos, Häuser, Puppentheater und vieles mehr. So kann ein Abfallprodukt Freude schenken und Kindern nebenbei Nachhaltigkeit vermitteln. Auf einen Lerneffekt setzt auch die Idee von Malte Bedürftig: ein Buntstift-Hautmal-Set mit allen möglichen Gesichtsfarben von Weiß bis Dunkel, um die Unterschiedlichkeit der Hautfarbe und Herkunft zu verdeutlichen. So können seine Kindergarten-Kinder ihre Lebenswirklichkeit im Spiel abbilden.

Reportage (D 2020, 32 Min)


Video auf YouTube verfügbar bis zum 04/03/2021
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Auto Reparaturen
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