Es schlägt nun die Stunde der Bürgermeister und Landräte!

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Corona endlich gemeinsam bekämpfen – Der Bürgermeister- und Landräte-Appell der Ruhrgebietskonferenz-Pflege: Pflegearbeitgeber fordern mehr Mut zur Zusammenarbeit und Eigeninitiative von Entscheidungsträgern vor Ort

„Die Corona-Pandemie wirkt wie ein Brennglas“ – wie oft haben wir diesen Satz in den letzten Wochen und Monaten schon gehört. Leider ist er völlig zutreffend, insbesondere wenn es um die Schutzstrategie und Unterstützungsmaßnahmen für die besonders gefährdeten Menschen in der Coronakrise geht. Nach fast einem Jahr im Ausnahmezustand ist es Zeit für einen Strategiewechsel. Seit nunmehr drei Monaten in der so genannten „zweiten Welle“ fällt die Bilanz der Schutzmaßnahmen für die ältere Bevölkerung, speziell wenn Sie in stationären Einrichtungen lebt, verheerend aus. In NRW sind über 40 % aller Todesfälle „an und mit“ Corona in den Pflegeheimen im Land zu beklagen. Anfang November 2020 hat die Ruhrgebietskonferenz-Pflege bereits die Konzentration aller Mittel für die Schutzmaßnahmen älterer Menschen gefordert. Rund 90 % der an Corona verstorbenen Menschen sind schließlich 70 Jahre und älter. Diese Zahlen sind seit langem bekannt. Die Entscheidungen und Maßnahmen aus Berlin und Düsseldorf zum Schutz dieser Personengruppen haben bis heute nicht gewirkt. Das muss mittlerweile selbst die Bundeskanzlerin eingestehen. Es wird also Zeit für einen grundlegenden Strategiewechsel und eine Neuausrichtung der Maßnahmen. Die Ruhrgebietskonferenz-Pflege fordert von den Bürgermeister*innen und Landrät*innen des Reviers mehr Selbstbewusstsein, Mut zur Zusammenarbeit und Eigeninitiative.

Die Beispiele aus Rostock, Tübingen und auch Heinsberg zeigen, was Entscheidungsträger vor Ort bewegen und ausrichten können. Es ist an der Zeit, aus dem Schatten von Bundes- und Landesregierung herauszutreten, um im Interesse der Bürger*innen die Kräfte für die Bekämpfung der Corona-Pandemie zu bündeln. In Duisburg wurden stadtweit Schnelltestzentren errichtet, wo sich die Bürger*innen kostenlos testen können bevor sie mit besonders gefährdeten Personen in Kontakt kommen. In einem gemeinsamen Krisenstab werden hier regelmäßig Verabredungen über Maßnahmen getroffen. Gemeinsam mit Feuerwehr und Impfzentrum wurde die Impfkampagne in den stationären Einrichtungen schnell und reibungslos über die Bühne gebracht. Die Städte Bottrop und Gelsenkirchen haben die Träger der Altenhilfe bei der Gewinnung von Hilfskräften und Freiwilligen unterstützt, in dem sie die Kooperation mit der Arbeitsagentur und Bundeswehr in Gang gebracht haben. In Essen und Marl arbeiten die Städte an Konzepten, wie mobilitätseingeschränkte und pflegebedürftige Menschen mit Hilfe von ehrenamtlichen Helfer*innen in die Großimpfzentren kommen. Das sind Schlaglichter „guter Praxis“, aber es fehlt an Koordination und Kooperation. Das Revier ist ein Corona-Flickenteppich. Jede Stadt und jeder Landkreis versucht aktuell für sich durch diese Krise zu kommen. Das muss aufhören.



Die Ruhrgebietskonferenz-Pflege ruft daher die Entscheidungsträger in den Städten und Kreisen im Revier zu einem Corona-Koordinationstreffen auf. Es müssen zeitnah Maßnahmen initiiert werden, die den älteren Menschen den größtmöglichen Schutz vor einer Infektion garantieren und die schnellstmögliche Rückkehr zu einem selbstbestimmten Leben ermöglichen. Das Revier braucht den Mut, das Selbstbewusstsein und die Entschlossenheit seiner Bürgermeister*innen und Landrät*innen.
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