Entzündungssyndrom bei Kindern nach Covid-19 – das raten Bremer Ärzte

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Lange haben Ärzte geglaubt, dass eine Covid-Infektion bei Kindern meistens harmlos verläuft. Inzwischen weiß man, dass das Coronavirus auch bei Kindern und Jugendlichen gefährlich sein kann. Genau genommen nicht die Infektion selbst, sondern die Reaktion des eigenen Abwehrsystems.

Was paradox klingt: Die Mechanismen, die den Körper schützen sollten, können nach einer Covid-Infektion zur Gefahr für den Körper werden. Denn bei dem sogenannten PIM-Syndrom (Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome), das Kinder und Jugendliche nach einer überbestandenen Covid-Infektion bekommen können, reagiert das eigene Immunsystem über und verursacht Entzündungen in verschiedenen Organen.

Anfangs hatten die Wissenschaftler bei den Symptomen an eine andere Erkrankung gedacht, das sogenannte Kawasaki-Syndrom. Inzwischen weiß man, dass es sich beim PIMS um eine neuartige Erkrankung handelt. Die gute Nachricht: Sie kommt offenbar nur selten vor. In Bremen sind seit Beginn der Pandemie der Prof.-Hess-Klinik für Kinder und Jugendmedizin zehn Fälle gemeldet worden. In Deutschland gab es laut der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie insgesamt 245 Fälle.

In den vergangenen Wochen ist die Zahl der Corona-Infektionen bei Jugendlichen und Kindern bundesweit gestiegen, daher hat das PIMS mediale Aufmerksamkeit erlangt. Panik ist jedoch laut Experten nicht angebracht. Dafür aber Wachsamkeit. "Es ist gut, dass dargestellt wird, dass Corona auch für Kinder keine Bagatelle ist", findet der Landesvorsitzende des Bremer Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Stefan Trapp. "Aber es ist auch wichtig, keine Angst zu haben, wenn das Kind Corona gehabt und jetzt ein wenig Bauchschmerzen hat. Bei PIMS erkennt man schon, dass das Kind schwer krank ist."

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