Düstere Bilanz für 2020: Das schwarze Jahr für den Tourismus

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München/Chieming – Für Martin Maier hätte das vergangene Jahr eigentlich ein Aufbruchsjahr werden sollen. Der 34-Jährige hat im Sommer den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern in Chieming im Kreis Traunstein übernommen. Sein Geld verdient er mit 50 Milchkühen. Und mit Ferien auf dem Bauernhof. In ihre fünf Ferienwohnungen hat die Familie in den vergangenen zehn Jahren rund 800 000 Euro investiert. Doch im vergangenen Jahr standen die sonst durchgehend ausgebuchten Ferienwohnungen wegen der Corona-Beschränkungen für ein Viertel der Zeit zwangsläufig leer. Es war ein schwarzes Jahr für den Tourismus in Bayern, nicht nur bei Familie Maier. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) legte gestern die Zahlen des vergangenen Jahres vor. Wie erwartet war der Einbruch massiv. Während 2019 mit mehr als 40 Millionen Gästeankünften im zehnten Jahr in Folge ein Rekord vermeldet wurde, brach die Zahl im vergangenen Jahr um mehr als 50 Prozent auf knapp unter 20 Millionen ein. Knapp 60 Millionen Übernachtungen wurden registriert, ebenfalls ein Minus von deutlichen 40 Prozent. Am stärksten ist der Rückgang in Oberbayern zu spüren. Der Tourismus in Bayern, bisher eigentlich vor Kraft strotzend, humple seit vergangenem Jahr auf einem Bein, „momentan liegt er auf der Intensivstation“, sagte Aiwanger.Aiwanger will die Außengastronomie im März wieder öffnen Angesichts dieser Diagnose forderte Aiwanger, der zuletzt regelmäßig für Lockerungen der Coronamaßnahmen warb, vom Bund erneut eine Perspektive für die Branche. Die Gaststätten hätten gute Hygienekonzepte. Er plädierte dafür, die Außengastronomie im März wieder zu öffnen. „Den Tourismus insgesamt müssen wir zu den Osterferien wieder hochbekommen.“ Auch die Skilifte könnten aus Aiwangers Sicht in den nächsten Wochen wieder öffnen – mit Masken, Abstand und online gebuchten Kontingenten. Bisher konnte sich Aiwanger mit seinen Lockerungs-Forderungen in der Koalition allerdings nur selten durchsetzen.Mit einem leidenschaftlichen Appell wandte sich auch die Präsidentin des bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, Angela Inselkammer, an die Bundesregierung. „Über die Hälfte der Betriebe sieht seine Existenz bedroht“, warnte sie. Deshalb müsse jede Verlängerung, die jetzt noch komme, entschädigt werden. Im März benötige die Branche zumindest die Außengastronomie. „Wir wissen, dass wir nur langsam und behutsam öffnen können. Aber öffnen müssen wir.“Hilfe für Betriebe mit Ferien auf dem Bauernhof „versemmelt“Um eine Pleitewelle in Tourismus und Gastronomie hatte der Bund die „Bazooka“, also staatliche Hilfen im großen Stil, versprochen. Doch auch wenn die Auszahlung der November- und Dezemberhilfen nun endlich anläuft, gibt es noch diverse Härtefälle. Martin Maier und seinen Lohner-Hof zum Beispiel. 50 000 Euro an Einnahmen seien ihm im vergangenen Jahr verloren gegangen. Staatliche Unterstützung hat er bislang keine bekommen. „Weil wir ja auch noch eine Landwirtschaft betreiben, haben wir keinen Anspruch auf d
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