Infolge von privaten Feiern zum muslimischen Zuckerfest haben sich in Göttingen mittlerweile 80 Personen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Der Schwerpunkt des Ausbruchs liege in einer Wohnanlage am nördlichen Innenstadtrand, sagte Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler (SPD) am Dienstag: «Es sind dort mehrere große Familienverbände - nicht einer, sondern mehrere - Verursacher dieser Situation.» Laut der Stadt befinden sich aktuell 230 Menschen in Stadt und Landkreis Göttingen sowie 140 im restlichen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen in Quarantäne.
Mit dem Zuckerfest feiern Muslime das Ende des Fastenmonats Ramadan. Dabei kam es laut dem Oberbürgermeister zu Verstößen gegen Hygiene- und Abstandsregeln - allerdings nicht in den Moscheen. Es habe «private Begrüßungen und Feierlichkeiten» gegeben, sagte Köhler. In diesem Kontext habe eine Shisha-Bar «eine nicht unwesentliche Rolle» gespielt. Dort sollen mehrere Personen mit einem Mundstück geraucht haben.
Weil auch 24 Kinder unter den Infizierten sind, will die Stadt alle Göttinger Schulen und einige im Landkreis diese Woche schließen. Danach soll es dort eine zweiwöchige Maskenpflicht geben. Auch vier Kitas bleiben zu. Zudem wolle man in dem betroffenen Wohnblock alle Bewohner testen. Dabei handele es sich um bis zu 700 Personen.
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