Corona-Medikament - Antikörper-Mittel zur ergänzenden Behandlung

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Corona-Medikament - Bund kauft neues Antikörper-Mittel
Stand: 24.01.2021 13:31 Uhr

Impfstoffe gegen das Coronavirus gibt es inzwischen viele, Medikamente für Erkrankte sind dagegen noch rar. Gesundheitsminister Spahn hat nun 200.000 Dosen eines Mittels gekauft, das auch Ex-US-Präsident Trump geholfen haben soll.

Die Bundesregierung hat für Deutschland ein neues Corona-Medikament auf Antikörper-Basis gekauft. "Ab nächster Woche werden die monoklonalen Antikörper in Deutschland als erstem Land in der EU eingesetzt. Zunächst in Uni-Kliniken", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn der "Bild am Sonntag" ("BamS"). "Der Bund hat 200.000 Dosen für 400 Millionen Euro eingekauft." Das entspricht einem Preis von 2000 Euro pro Dosis.


Milderer Verlauf bei Risikopatienten

Die Behandlung mit Antikörpern soll erwachsenen Patienten mit milden oder moderaten Symptomen und einem Risiko für schwere Verläufe zugute kommen. "Sie wirken wie eine passive Impfung. Die Gabe dieser Antikörper kann Risikopatienten in der Frühphase helfen, dass ein schwerer Verlauf verhindert wird", sagte Spahn. Nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) erfolgt eine Anwendung nach individueller Nutzen-Risiko-


Abschätzung der behandelnden Ärzte.

Monoklonale Antikörper werden im Labor hergestellt und sollen das Virus nach einer Infektion außer Gefecht setzen. Monoklonal bedeutet, dass die eingesetzten Antikörper alle gleich sind und das Virus an einem fest definierten Ziel angreifen. "Nach vorliegender Studienlage könnte die Medikation möglicherweise dabei helfen, die Virusmenge im Körper zu begrenzen und so einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben", teilte eine Ministeriumssprecherin mit.



Anwendung auch ohne Zulassung möglich

Den Angaben zufolge hat sich das Ministerium Kontingente von zwei Arzneimitteln gesichert. Es handele sich zum einen um den Antikörper Bamlanivimab, der vom US-Pharmaunternehmen Eli Lilly entwickelt wird, zum anderen um die beiden Antikörper Casirivimab/Imdevimab der US-Firma Regeneron, die gleichzeitig verabreicht werden müssen.

In den USA gibt es für diese Arzneimittel eine Notfallzulassung der Arzneimittelbehörde FDA, in der Europäischen Union sind die Mittel bisher nicht zugelassen. Nach Bewertung der zuständigen Bundesoberbehörde, des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), lasse das ermittelte Sicherheitsprofil eine Anwendung nach individueller Nutzen/Risiko-Einschätzung in Deutschland grundsätzlich zu, wenn geeignete zugelassene Therapiemöglichkeiten fehlten, so das Ministerium. Die Arzneimittel sollen in den kommenden Wochen nach und nach den spezialisierten Krankenhäusern kostenlos zur Verfügung gestellt werden.



Wirkstoff greift Spike-Protein des Virus an

Mit dieser Form der Antikörper wurde dem "BamS"-Bericht zufolge auch der frühere US-Präsident Donald Trump nach seiner Corona-Infektion behandelt. Trump war Anfang Oktober mit dem Antikörper-Cocktail REGN-


COV2 von Regeneron behandelt worden.

Der Wirkstoff von REGN-COV2 ist eine Kombination aus zwei speziell entwickelten Antikörpern, die sich an das sogenannte Spike-Protein des Coronavirus binden und so dessen Struktur deformieren können. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass das Coronavirus menschliche Zellen angreifen und sich vermehren kann. Die Kombination aus zwei verschiedenen Antikörpern soll laut Regeneron verhindern, dass der Erregervirus Sars-COV2 mutiert.



Weiter im Bericht :



"Ein Pieks der Hoffnung machen könnte" Antikörper-Medikament auf dem Markt
tagesschau 18:00 Uhr , 24.01.2021, Uli Meerkamm, ARD Berlin

https://www.tagesschau.de/inland/corona-antikoerper-medikament-spahn-101.html
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